Lobenberg: Der „pur mineral“ steht grundsätzlich nur in den ersten und großen Lagen des Weingutes Fürst. Das heißt der „pur mineral“ ist eine Art Vorlese der Großen Gewächse und Ersten Lagen. Der Wein steht wie alles hier auf Buntsandstein. Vom pH-Wert her eigentlich eher dem Rheingau zuzuordnen. Von daher ganz andere Weine wie bspw. der Franke Sauer, der ja auf ganz anderem Terroir steht. Wir sind hier bei Fürst deutlich feiner. Der Wein hatte bei der Lese etwa 8 Gramm Säure, Franken um Bürgstadt herum gelegen ist meist gesegnet von hoher Säure. Aromatische Nase von europäischer Frucht, keine Botrytis, keine Fäulnis. Wir sind also bei reifer Zitrusfrucht, Quitte, Birne, Limettenschale, ganz wie ein vollreifer Riesling riechen sollte. Trotzdem haben wir Eleganz, Spiel und Charme, tolle Harmonie, intensiv aber mit reduzierter Frucht und deutlichem Mineralausdruck. Der Mund präsentiert sich bemerkenswert frisch und leichtfüssig. Kein Wunder bei schlanken 11.5% vol. Alkohol, obwohl der Wein fränkisch trocken durchgegoren ist. Gleichzeitig ist die Frucht aber reif, knackig aber nicht zu spitz, wir bleiben weiter europäisch, weißfruchtig mit feiner Zitrusaromatik, schöne Grapefruit, milde Limette, Birne, etwas Quitte, aber tendenziell eher auf der warmen, charmanten aber frischen Zitrusaromatik bleibend. Mittlere Länge, schön ausgeprägte Aromatik, stahlig, rassig und glockenklar. Einfach unglaublich erfrischend und fast so leicht wie ein Kabinett. Ein superber Riesling der ersten Reihe unter Frankens und sogar Deutschlands Gutsweinen. 93+/100