Lobenberg: Dass ein Rheinhesse mit dem Kabinett eines Saarwinzers mithalten kann, ist für sich genommen schon eine Überraschung. Aber Kai Schätzels Pettenthal Versteigerungskabinett ist im Grunde der etwas größere Bruder zu Lauers Kabinett Nummer 5. Also Rheinhessen und Saar stellen für mich in der diesjährigen Versteigerung die absolute Spitze im Kabinett-Bereich. Das Pettenthal gibt es nur in der Magnum. Lauer auch als Eintel. Von daher ist am Ende der Preisunterschied gar nicht so dramatisch, obwohl Schätzel wahrscheinlich ein bisschen mehr kosten wird. Das ist der vielleicht noch etwas reifere, der noch etwas erhabenere Wein, wenn man die beiden vergleichen mag. Lauers Kabinett gibt einem richtig auf die Zwölf und Schätzels Wein ist unendlich lang und ausgewogen bei all der Frische und der rasiermesserscharfen Spannung, die er ausstrahlt. Es ist wirklich schwer diese beiden 2018er Kabinette zu toppen. Beide trinken sich mehr oder weniger trocken, weil die Frische so ungeheuerlich ist. Beide gehören in meinen Keller, besser geht Kabinett für mich nicht. Sogar ich, der ich im Grunde nur trockene Weine liebe, werde bei diesen beiden Kabinetten schwach, denn sie sind einfach astronomisch gut. Schätzel vielleicht einen Hauch drüber. 100/100