Lobenberg: Pettenthal ist eine der drei Lagen von Kai Schätzel. Es ist seine kostbarste und teuerste Lage, bestockt mit den ältesten Reben. Und wenn man Pettenthal und Hipping, die beiden berühmtesten Lagen des Roten Hangs, miteinander vergleicht, so hat man im Pettenthal auf jeden Fall immer mehr Wucht, mehr Druck und mehr Wärme. Hipping ist das tänzelnde Wunderwerk, Pettenthal ist der Meister. Eine leicht speckige Nase, wie bei Schätzel üblich. Natürlich spontan vergoren, natürlich Ganztraubenmaischung, natürlich Holzfass. Bratapfel mit reifer Quitte in der Nase. Mit druckvoller Phenolik, mit viel grüner Aprikose. Wahnsinnig, was da für ein immenser Schub kommt. Deutlich erhabener als der aufregende Hipping. Pettenthal hat so viel Schub von unten, so viel Ruhe. Bei allem Naturwein-Charakter, den der Wein sicherlich auch hat, ist da ein unglaublicher Schub, eine kraftvolle Begleitung. Ganz viel Walnuss, auch Aprikosenkerne, daneben Quitte, Mirabelle, Reineclaude und Apfel. Aber fast tanninreich in der Power, die ganze Zunge wird belegt. Deutliche Gesteinsnoten, Salz, Terroir ohne Ende. Der Wein braucht sicherlich nochmal deutlich länger als der Hipping. Und schon der ist ein Langstreckenläufer. Pettenthal ist ein Unikat und auf seine Art ein Mega-Blockbuster. Einer der großen Weine des Jahres 2019. Und Schätzel stellt zwei der allerbesten. Ich bin schon sehr froh und stolz, mit ihm zu arbeiten. 100/100