Lobenberg: Dies ist die Forster Lage mit dem steinigsten Untergrund. Das heißt, die besten und teuersten Weine Deutschlands, mit dem felsigsten Anteil im Terroir. Das ist reiner Vulkanfelsen, Basalt. Hier ganz pur. Und gleichzeitig ist es eine kühle Lage. Hier ist die größte Power in purem schwarzem Stein zu Hause. Jesuitengarten nebenan ist etwas verführerischer, enthält eben auch Lehm, Ton und etwas Sand. Das Kirchenstück ist erhabener, feiner, getragener und hat auch Lehmanteile. Der Pechstein geht im Grunde voll rein, das setzt sogar auf den Kraftwein Ungeheuer nochmal einen drauf. Die Nase des Pechstein wird dominiert von dieser Gesteinsmasse. Sommerregen auf heißem Gestein, das ist ganz klar der erste Eindruck. Die Nase zieht einen tief in das Glas. Stein, Stein und nochmals Stein. Daneben ein bisschen Tee mit Bergamotte. Zitronengras, eine feine Nussigkeit, Mandeln und deutlich definierte, steinige Kanten. Im Mund kann ich nur sagen, dass der Wein, wenn er nicht diese hohe Extraktsüße hätte, ein Laserschwert wäre. Ein steinernes, antikes Laserschwert, weil es so geradeaus läuft. Weil Steine links und rechts den Rahmen bilden und in der Mitte eine schöne, süße Frucht auf Karamelle, Maracuja, pinker Grapefruit, süßer Mandarine und Limette läuft. Ein extrem definierter Wein. Ich bin sicher, dass wir über drei Gramm Restzucker liegen in diesem Wein, die Hauptsüße aber kommt aus dem Extrakt, aus Hefeglycerin und Polysacchariden, dazu trug auch der superkleine Ertrag von unter 25 hl/ha in den GGs bei, aber zu dieser genialen Frische des Jahrgangs passt das alles hervorragend. Der Wein vereint diese geniale Extraktsüße, Frische und Mineralität aus kühlen Jahren wie 2010 mit der Opulenz aus 2011 und der Aufregung aus 2013 und 2015. Dazu die Eleganz aus 2016. 2019 ist für diesen Winzer, wie ich finde, ein maßgeschneidertes Jahr. Aber der Wein braucht einige Jahre länger als 2016 und 2018. Pechstein hat nicht diese totale Multikomplexität des Kirchenstücks, ist viel versammelter. Pinke Grapefruit mit roter Johannisbeere, mit Aprikose im Nachhall. Das Ganze mit Stein und Salz durchmischt. Aber auch mit feiner, süßer, karamelliger Maracuja. Die Augen werden schmal ob dieser grandiosen Frische. Ich bin sicher, dass wir über drei Gramm Restzucker liegen in diesem Wein, die Hauptsüße aber kommt aus dem Extrakt, aus Hefeglycerin und Polysacchariden, dazu trug auch der superkleine Ertrag von unter 25 hl/ha in den GGs bei, aber zu dieser genialen Frische des Jahrgangs passt das alles hervorragend. Der Wein vereint diese geniale Extraktsüße, Frische und Mineralität aus kühlen Jahren wie 2010 mit der Opulenz aus 2011 und der Aufregung aus 2013 und 2015. Dazu die Eleganz aus 2016. 2019 ist für diesen Winzer, wie ich finde, ein maßgeschneidertes Jahr. Aber der Wein braucht einige Jahre länger als 2016 und 2018. Pechstein ist ein bisschen monumentaler als das Kirchenstück, das macht ihn aber trotzdem nicht schlechter, sondern nur monolithischer. Ohne, dass der Wein seinen Charme verliert. Ich bewerte Pechstein 2019 zumindest einen halben Punkt schwächer als 2018, obwohl es aus meiner Sicht vielleicht am Ende sogar der bessere Wein ist. Aber weil das Bessere in 2019 der Feind des Guten ist und das Kirchenstück und der Jesuitengarten so genial herausragen. Kaufen Sie Pechstein 2019, es ist ein Mega-Wein. Und doch bekommt er von mir nur 99-100/100.