Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Mülheimer Helenenkloster Eiswein ** Fass 49 2021

Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Mülheimer Helenenkloster Eiswein ** Fass 49 2021

Limitiert

Zum Winzer

97–99
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süß
6,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2070
Verpackt in: 12er
9
sehr süss
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97–99/100
Parker: 98/100
Mosel Fine Wines: 96/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Mülheimer Helenenkloster Eiswein ** Fass 49 2021

97–99
/100

Lobenberg: Es gab bei Richter nur superwenig Eiswein, rund 100 Liter, dennoch haben sie ein Team von 20 Leuten rausgeschickt, um den Wein on-point reinzuholen. Die niedrigste Menge, dafür das allerhöchste Mostgewicht aller Eisweine der Mosel, von der Weinkontrolle bestätigt. Gelesen bei Minus 11 Grad, knüppelhart gefroren, am 22. Dezember. Die Nase ist so typisch Eiswein, Rhabarber, Anis, frische Weintrauben, Zitronenmelisse, weißer Trüffel. Auch ein Hauch flüchtige Säure. »Genauso muss das!« grinst Constantin Richter mir entgegen, sonst ist es kein richtiger Eiswein. Enorme Konzentration, eigentlich Beerenauslesegewicht, seidig, ölig, ein Powerteil vor dem Herrn. Feine Salzadern, dann wieder rotbeerig, süßes Bienenwachs. Ein Traum! Max Ferd. Richter ist nicht umsonst eine international anerkannte Größe für Eiswein. 98-100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

98
/100

Parker über: Riesling Mülheimer Helenenkloster Eiswein ** Fass 49

-- Parker: Picked in the early morning hours of December 22 at minus-twelve degrees Celsius with 160° Oechsle, the 2021 Mülheimer Helenenkloster Riesling Eiswein ** offers a brilliant, intense and concentrated nose with grapefruit, lemon and tropical fruit aromas intertwined with notes of crushed stones and passion fruit pips. Very elegant and refined on the palate, with highly elegant fruit and surprisingly mild acidity, this is a beautifully sweet and pristine Eiswein in great balance yet with a savory and saline finish. Now the acidity (16 grams per liter) is singing, but it's still rather in modo classico than rock 'n' roll. A gorgeous Eiswein of which only 100 liters were pressed. 6% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in July 2022. 98/100

Verkostungsnotiz
96
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Mülheimer Helenenkloster Eiswein ** Fass 49

-- Mosel Fine Wines: The 2021er Mülheimer Helenenkloster Riesling Eiswein ** -49-, as it is referred to on the consumer label, was made from ripe and clean fruit harvested on December 22 at -11°/-12°C (12°/10°F) and was fermented down to noble-sweet levels of residual sugar (220 g/l). It offers a captivating and aromatic nose of rhubarb, prune, blackberry, apricot, licorice, musk, acacia, and herbs. The wine is magnificently well balanced on the palate, where honeyed ripe fruits are wrapped into a ripe zesty acidity. The wine proves very rich and animating, and leaves a clean and vibrating finish. This is a great Eiswein in the making! 96/100

Mein Winzer

Weingut Max Ferd. Richter

Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...