Carl Loewen: Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben  Erste Lage 2021

Carl Loewen: Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben Erste Lage 2021

Limitiert

Zum Winzer

95–96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2042
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
3
Lobenberg: 95–96/100
Suckling: 94/100
Falstaff: 93+/100
Mosel Fine Wines: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben Erste Lage 2021

95–96
/100

Lobenberg: Typisch für diesen rötlicheren Schiefer von Longuich ist diese aromatische, druckvolle Würze, wie man sie auch im Ürziger Würzgarten finden. Allerdings schwenkt genau in diesem Weinberg der Boden auf einen bläulicheren Schiefer um. Der Wein trägt sowohl die charmante Würze des Rotschiefers als auch die herbe Eleganz des Blauschiefers in sich. Gerade auf dem intensiveren Rotschiefer ist der Lesezeitpunkt ganz entscheidend, laut Christopher Loewen. Man muss aufpassen nicht in die Überreife zu kommen, das gab es früher an der Mosel einfach nicht. Allerdings ist 2021 wieder so ein ganz klassisches Moseljahr wie es früher war, absolut Oldschool. Man muss die Vorjahre vergessen und sich wieder zu den klassischen, großen Moselweinen der 90er und früher begeben. Späte Lese, goldgelbe Trauben, aber niedrige Mostgewichte und entsprechend schlanker Alkohol. Der Herrenberg ist unglaublich aromatisch, rotbeerige und grapefruitige Nuancen duften um die Wette. Auch roter Weinbergpfirsich, wärmer in der Aromatik und der Textur als der sehr karge Steinwein Laurentiuslay. Langer und intensiver, wunderbar samtiger Ausklang. Charmant und trotzdem zupackend in seiner Würze. Der Maximin Herrenberg ist früh zugänglich, macht schon aus dem Fass richtig Spaß. Er lässt einen ein Stück tiefer in den Sessel rutschen mit seiner Harmonie, ist nie anstregend oder zu fordernd, was in 2021 durchaus eine Seltenheit ist. Ein wirklich traumhaft schöner Riesling. 95-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

94
/100

Suckling über: Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben Erste Lage

-- Suckling: Very cool and subtle peachy nose. Impressive ripeness and concentration for the challenging vintage, tons of wet stone minerality and lemon zest freshness drive the very long and precise finish. From vine planted in 1896. Vegan. Drink or hold. 94/100

93+
/100

Falstaff über: Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben Erste Lage

-- Falstaff: Elegant, saftig und filigran im Duft. Gelbe Frucht, dazu Blumenwiese, alles mineralisch unterlegt, komplex. Am Gaumen von markanter Säure und viel Kraft geprägt, Mineralik und feine Frucht, große Länge und Tiefe. Repräsentiert seine Herkunft und die 125 Jahre alten Reben. 93+/100

Verkostungsnotiz
93
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben Erste Lage

-- Mosel Fine Wines: The 2021er Maximin 1896 Herrenberg Alte Reben Trocken, as it is referred to on the front label, is a dry wine picked on un-grafted vines planted in 1896 in a plot at the lower end of the vineyard and was fermented and matured in Fuder. It proves quite smoky and herbal at first before delivering a pure nose of freshly cut pineapple, greengage, pear, and minty herbs, all wrapped into lime and may tree. The wine proves zesty and pure on the light-weighted yet complex palate. It leaves a very intense and smoky feel in the long and focused finish. The after-taste is all about lime, spices, and herbs, with a touch of salty elements in the background. This is a really great dry Riesling. 2025-2036. 93/100

Mein Winzer

Carl Loewen

Stuart Pigott, der wohl neben Stephan Reinhardt (Parker) bekannteste Weinjournalist mit dem Schwerpunkt "Deutsche Weine", erklärte das Weingut Carl Loewen in der FAZ im November 2017 zum Liebling des Jahres.

Riesling Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben  Erste Lage 2021