Lobenberg: Typisch für diesen rötlicheren Schiefer von Longuich ist diese aromatische, druckvolle Würze, wie man sie auch im Ürziger Würzgarten finden. Der Maximin Herrenberg war der allererste Wein, der 2020 gelesen wurde. Gerade auf dem intensiveren Rotschiefer ist der Lesezeitpunkt ganz entscheidend sagt Christopher Loewen. Man muss unglaublich aufpassen nicht in die Überreife zu kommen, das gab es früher an der Mosel einfach nicht. Heute muss man wirklich aufpassen, dass die GGs in den reifen Lagen früh reingeholt werden, damit die Reife nicht durch die Decke geht. Das ist schon irre. Schöne rötlich angehauchte Frucht, milder und aromatischer als der kargere Laurentiuslay. Johannisbeere, roter Weinbergpfirsich, Orangenschale, vielleicht ein Hauch süße asiatische Gewürze im Nachhall. Diese ganz spezielle Aromatik der Weine vom Rotschiefer ist schon immer wieder verblüffend. Wir haben hier wunderbare Länge und eine höhere aromatische Intensität als in den Grau- oder Blauschieferweinen. Die hohen Eisenanteile geben immer eine gewisse würzigere und zumindest gefühlt wärmere Dimension zu den Weinen. Gerade in einem etwas schlankeren Jahrgang wie 2020 gibt das einen schönen charmanten Fruchtdruck. 95/100