Lobenberg: Marienburg ist die „Hauslage“ von Clemens Busch, direkt unterhalb der Marienburg. Der Hang liegt am der Gemeinde Pünderich gegenüberliegenden Moselufer in Süd-Südost-Exposition, wo er monolithisch steil aufsteigt. Hier ist Grauschiefer die Dominante. Die Nase ist genial, weil sie so verspielt ist und dabei dennoch so straight, steinig und schieferwürzig. Fast kristallin in der Anmutung, total klar und hell. Feuerstein und Kreide, darunter Limettenzeste, weißer Pfeffer, Minze, fast einen Hauch ätherisch, unglaublich frisch und fein. Ein bisschen weißer Pfirsich deutet sich an in der strahlenden Frucht, aber insgesamt bleibt es eher leicht zitrisch und vor allem steinig, nur wenig Süße kommt durch. Der Mundeintritt ist eine saftige Explosion in hellem Schiefergestein, dazu verspielt wie eine frische Kräuterwiese, Zitronengras und Melisse, kühl, fein und kräuterig auf der weißen Pfirsichfrucht laufend. Glockenklar und total tänzerisch am Gaumen. Das Jahr 2019 hat so rassige und zugleich verspielte Süßweine hervorgebracht, dass es die reinste Freude ist. Lang, vibrierend und dennoch delikat mit dieser hellen Steinobstfrucht, total fein. Aber eben auch druckvoll und intensiv mit diesem typischen mineralischen Druck, den Clemens Buschs Rieslinge immer haben. Dazu diese kristalline, hauchzarte Salzigkeit aus dem Terroir durch die einfach ein genialer Trinkfluss entsteht. Ein großes Jahr für die Mosel und für Clemens Busch im Speziellen. 95-96/100