Lobenberg: Die Nase des Felsterrassen ist fantastisch. So pur, elegant, fein gezeichnet, Austernschalen, Fleur de Sel, Kreidestaub und Feuerstein, viel Zitronengras. Insgesamt nur wenig Frucht zeigend, vielleicht etwas Limettenzeste und ein Hauch Grapefruit. Alles ist so feinstrahlig und verwoben, es gibt nichts Lautes in diesem Wein. Große Harmonie und Tiefe. Ein in sich ruhender Steinwein. Präzision und Klarheit allerdings, sind atemberaubend. Sehr elegant. Dieser Eindruck setzt sich nahtlos am Gaumen fort. Alles ist hell, kristallin und klar, geradezu schwebend fein. Im Nachhall kommt die saftige Grapefruit wieder auf, dazu kandierte Zitrone und Yuzu, dann löst sich alles in feinem Salz auf. Der Abgang ist ultrafein und wird von einer so delikaten Steinkomponente und so viel Salz begleitet, dass der etwas vorhandene Restzucker quasi einfach weggelasert wird. Die Süße steht nicht neben dem Wein, wie leider oft, sondern ist perfekt eingebunden und harmonisiert den kargen Feuersteincharakter, gibt etwas Charme und Schmelz hinzu. Das passt ganz wunderbar zusammen und gibt dem Felsterrassen eine Balance der höheren Art. Der Wein ist so hochfein und seidig am Gaumen, aber hat dennoch diese salzige und aufregende Schieferprägung mit einer unfassbaren Reife der Säurestruktur, die ebenfalls perfekt mit der leichten Grapefruitsüße des Weines harmoniert. Ein herausragender Wein und zurecht der höchstbewertete quasi-trockene Wein von Stephan Reinhardt in seinem Moselreport. Es ist der Inbegriff eines eleganten Terroirweines von der Mosel. Ein berauschend schöner Wein, der noch dazu Jahrzehnte halten wird. 100/100