Lobenberg: 13,5% Alkohol, 1g Restzucker, 9g Säure. Die Leinhöhle liegt auf einer kompletten Südexposition direkt neben dem Grand Cru Kieselberg und ist aus alten Reben und einer der wärmsten Lagen der Mittelhardt. 2015 in der Umstellung zur Biodynamie. Komplett als Ganztraube gepresst, ohne Maischestandzeiten, im Holz spontan vergoren und über 6 Monate auf der Vollhefe belassen, ohne Batônnage. Die Nase kriegt, anders als der Orts- und Gutswein, hier schon unglaubliche Fülle. Obwohl die anderen Weine auch auf der Vollhefe liegen, kriegen wir aus dieser warmen Lage eine Cremigkeit und eine ungeheuer charmante Duftigkeit, weißen Pfirsich, helles Steinobst, sehr helle gelbe Pflaumen, schöner warmer grüner Tee, Kiwi, sehr helle Melone und sehr europäischen Duft, aber vor allem intensiv blumige Duftigkeit. Der Wein ist unglaublich charmant, man merkt die warme Lage und riecht die gelbe reife Frucht, ohne dass es hier im Ansatz süß wird. Hat ja auch keinen Restzucker! Dass Mathieu Kauffmann große Champagner kann, war von Bollinger bekannt, und wird hier in den nächsten Jahren als womöglich kommendes bestes Sektweingut Deutschlands erneut bewiesen werden. Mathieu Kaufmann hat aber schon 2013 geniale stille Riesling-Weine gemacht, 2014 war noch besser, und 2015 bekommt er sein Masterzeugnis „summa cum laude“ als einer der besten Rieslingwinzer Deutschlands. Der Ausbau geschieht im Stahl und im ganz Doppelstück, also im großen neuen Holz. Barrique ist hier überhaupt nicht angesagt. Der Holzeinsatz bleibt moderat und ist nie zu spüren, sondern nur in Form von langem Hefelager oder stützender cremigen Fülle und sanfter Kraft. Diese Leinhöhle ist wirklich genial, was Mathieu Kaufmann hier in seinem neuen Zuhause macht, ist wirklich phänomenal. Man merkt seine Begeisterung. Er ist wie Stephan Attmann und Karsten Peter, natürlich neben den überragenden Weingutsbesitzern der Oberliga Deutschlands, einer der wirklich angefixt genialen, angestellten Rieslingmacher in Deutschland. 96-97+/100