Lobenberg: Der Königsbacher Ölberg ist die Verlängerung des Idig in Richtung Deidesheim. Süd-östliche Exposition, das heißt mehr milde Morgen- als heiße Abendsonne. Allerdings ist die Lage kesselförmig ausgelegt und speichtert die Wärme durchaus stark, eine eher warme Lage also. Der Boden hat Lehm, Buntsandstein und Kalkmergel. Aus einer Parzelle im Ölberg, der Kapelle, erntet Christmann seinen Versteigerungswein. Das Lesegut war absolut reif, die Weine generieren ihren Schmelz aus dieser hohen Reife bei gleichzeitig saftiger Fruchtsäure. Schon die Nase verrät das Terroir. Sehr fein. Kalkstein kommt durch. Staubig. Etwas weiße Frucht, Weinbergpfirsich. Ein bisschen Litschi und Birne, sehr klare, europäische Frucht, ein Zeichen des brillanten Jahrgangs. Im Mund weiße, dann aber auch viel gelbe Frucht und auch leicht rötliche Zitrusfrucht vom Buntsandstein. Quitte, Sommerapfel, Nashibirne, sehr saftig und druckvoll in der Mitte. Im Nachhall zieht die mild-reife Säure nach, leicht wärmend mit viel pinker Grapefruit. Langer Nachhall mit viel Nerv. Sehr lebendig, ein Wein mit toller Spannung und griffigem Mundgefühl. 94+/100