Lobenberg: Die Königsbacher Rieslinge zeichnen sich durch kühle Lage mit viel Wind aus, und sie haben gleichzeitig viel Schmelz. Wir kennen das vom berühmtesten Königsbacher Wein, dem Idig von Christmann. Das Schöne und das Faszinierende ist, dass alle Winning Premier Cru, der Reiterpfad, der Paradiesgarten, der neue Herzog und der Ölberg so anders sind bei von Winning. Was sie eint ist die Saftigkeit und Eleganz des Jahres 2020. Auch der Ölberg ist unglaublich schick, ist auf weißer Frucht, hat nichts Lautes, ist ruhig. Getragen und erhaben. Keine Zitrusfrüchte, nur europäische und leicht exotische Frucht. Weißer Pfirsich, Litschi, grüner Apfel. Der Mund zeigt mit dem Herzog zusammen die größte Feinheit der Premiers Crus. Das erinnert schon ein bisschen an den Idig. Nicht umsonst sind diese Kalksteinlagen so besonders. Großzügig, eine schöne Fülle zeigend, aber kaum süß, der Wein ist komplett durchgegoren. Das Spiel zwischen Extraktsüße und Säure ist hier fast noch auf einer höheren Ebene. Der Wein ist so schick in seiner eleganten Art, die trotzdem mit wunderschöner, cremiger Fruchtfülle unterlegt ist. Richtig traubige Frucht. Aber so fein, so raffiniert. Und wenn der eine mehr zur erotischen Opulenz neigt wie der Paradiesgarten, der andere total stylisch geradeaus läuft wie der Reiterpfad, so haben wir hier etwas ganz Erhabenes, Aristokratisches, eine markante Eleganz. Wirklich gnadenlos gut. 95-96/100