Lobenberg: Die Reben sind junge Reben vom Idig und Ölberg. Ähnlich hohe Lage. 250 Meter wie Gimmeldingen, aber Gimmeldingen liegt in einem Tal, und wird deshalb nachts viel kühler. Dafür ist es hier in Königsbach windiger und gut durchlüftet. Schwere Tonauflage auf Kalkstein. Ein völlig anderer Wein als der Gimmeldinger Ortswein. Sehr viel klarer, sehr viel präziser. Nicht so komplex sich links und rechts in die Köstlichkeit verlierend, sondern totaler Geradeauslauf. Auch deutlich mehr auf die süße Birne gehend als auf Bratapfel. Feine Melone, zarter Darjeeling Tee. Aber eine ähnliche Köstlichkeit, nur völlig anders im Charakter. Der Mund ist in der mineralischen Struktur so anders als der Gimmeldinger. Vielleicht etwas weniger charming, etwas präziser und absolut geradeauslaufend. Kraftvoll, druckvoll, sehr sauber gezeichnet. Und dieser Zweitwein aus dem Idig besticht einfach durch seine Präzision und seine große Länge. Ich weiß nicht was ich höher bewerte. Diese Struktur, diese Präzision, dieser irre Geradeauslauf im Königsbach, oder die anmutige, komplexe Köstlichkeit, diese Feinheit des Gimmeldinger. Der Königsbach ist jedes Jahr in der allerersten Reihe der Ortswein anzusiedeln. 95+/100