Lobenberg: 12,5% Alkohol. Dieser Wein stammt aus den Parzellen des Idig und ist also ein Zweitwein des GG Idig. Er kommt auch so rüber mit dieser ganzen wunderbaren cremigen, burgundisch weiß- und gelbfruchtigen Chardonnay-Charakteristik. Anders als der Gimmeldingen, wo wir mehr an Weißburgunder erinnert werden, sind wir hier in der Erinnerung ganz klar im Chardonnay. Das Verblüffende und fast unglaubliche in Nase und Mund ist aber, dass der Wein zwar eingemaischt wurde, aber kaum Standzeit hatte. Dann abgepresst und komplett spontan im Edelstahl vergoren. Wo kommt dann der ganze Bums her? Der Wein verbleibt erst im Stahl auf der Vollhefe und geht dann in ein 3000 Liter-Holzfass, wo er bis zur Füllung auf der Feinhefe bleibt. Wir sind hier so nah am Idig in der Gesamtcharakteristik, man käme niemals auf den Stahlausbau, sondern man denkt ganz ohne Zweifel, dass man im Barrique oder kleinen neuen Stückfass gelandet ist. Nichts ist der Fall, es ist einfach dieser phänomenale Schmelz der Pfalz, und vor allem ist es die famose Lage Idig. Ich empfehle jedem, der nicht so viel Geld für Idig ausgeben will, bei diesem Wein für unter 20 EUR zuzuschlagen. Das ist das Beste, was Steffen je aus dieser Lage gemacht hat. Der Mund ist so unglaublich fein, so weißfruchtig und trotzdem mit dieser ganz zarten Zitronengras-Grapefruit-Limettennummer, welche aber leicht süßlich ist. Der Wein ist komplett durchgegoren und knochentrocken. Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich ein bisschen Bedenken vor der Verkostung in der Pfalz, zumal Steffen Christmann ja nicht zu den total Revolutionärsten zählt. Aber die Probe straft mich komplett Lügen. Natürlich sind wir hier zwei Wochen früher reif gewesen, aber die Blüte war ja auch 2 Wochen früher als woanders und es gab in der Mittelhardt, und nur hier, keine Reifeverzögerung durch Trockenstress im Sommer, aber hier klappt alles perfekt. Wir müssen uns aber vor Augen führen, dass auch die größten Burgunderweine Ende September geerntet werden. Hier sind wir im Einstieg eines ganz großen Pfälzer Weines. 96-97/100