Lobenberg: Der Wein steht auf fast reinem, weißem Kalkstein. Nur mit leichter Mergelauflage auf dem Fels. Aber die Lage liegt etwas tiefer als der Saumagen und Schwarzer Herrgott. Wir haben etwas mehr Wärme. Der Wein ist also auf jeden Fall immer etwas wärmer in seiner ganzen Ausstrahlung. Pikant aber nie anstrengend. In sich ruhend. Dieser Wein wiederspiegelt Philipp Kuhns Charakter. Lebhaft und trotzdem absolut sicher, zuhause, angekommen und in sich ruhend. So ist dieser Wein und er hat trotzdem eine wahnsinnig tolle, sympathische Ausstrahlung. Fast nur weiße Frucht. Weißer Pfirsich, etwas Ceylon-Tee dahinter. So eine feine Süße. Hier ist es kein oxidierter Apfel wie im Saumagen, sondern unglaublich schöne, süße, reife Melone. Dann kommt reife, gelbe Birne. Viel Pfirsich, etwas Nektarine. Nur minimaler Orangenabrieb. Fast etwas Eukalyptus, Minze, Walnuss. Wow, wie aromatisch, wie betörend. Im ersten Moment denkt man fett aber dann kommt der Mund. Und der Mund ist so unglaublich lecker und köstlich. Er hat diesen tollen Schmelz aus der Reife. Und dann steht der Wein für Minuten im Mund mit dieser Köstlichkeit, mit dieser Feinheit und trotzdem diesem Volumen, was ja nicht aus dem Alkohol und Zucker stammt, sondern einfach nur aus der wunderbaren, süßen Frucht. Alles toll verwoben. Der Wein hat als Riesling fast Wachau Anmutung und ist trotzdem so unglaublich fein und lecker. 96/100