Lobenberg: Der Kieselberg ist eine warme Deidesheimer Lage, Buntsandstein mit sehr viel Kieselauflage. Kieselberg ist eine warme Lage in kompletter Südexposition. Die Weine sind immer von Beginn an charmant, wegen dieser Frühform hält man sie manchmal für nicht ganz groß, aber erst nach 6 oder 7 Jahren Reife kann das im Mund zu großer Form auflaufen. 2019, Quadratur des Kreises? Rasse und Frische aus 2010 trifft auf Body und Üppigkeit aus 2011? Saftig wie 2016, aufregend wie 2015 und 2017. Ganztraubenanquetschung und Einmaischung, sechs bis zwölf Stunden Mazerationszeit. Dann relativ scharf abgepresst, ohne drehende Presse. Vergärung vollständig im 500-Liter-Holzfass und Verbleib auf der ersten Hefe bis Juli oder August. Mit seinen 14,0 % Alkohol sensationell fein, für Pfälzer grandios. Diese eigenartige Würze aus Zitronade und Orangeade macht ihn aus. Weiße Cremigkeit, Kreide,Kalkstein. Clean, keinerlei Botrytis. Ein bestechender Wein mit sehr individueller Note. Pure Pink Grapefruit in der Nase mit feiner Salznote dahinter. Puristisch im Mund. Deutliche Kalksteinsteinnote. Extrem tänzelnd. Ich bin sicher, dass wir über drei Gramm Restzucker liegen in diesem Wein, die Hauptsüße aber kommt aus dem Extrakt, aus Hefeglycerin und Polysacchariden, dazu trug auch der superkleine Ertrag von unter 25 hl/ha in den GGs bei, aber zu dieser genialen Frische des Jahrgangs passt das alles hervorragend. Der Wein vereint diese geniale Extraktsüße, Frische und Mineralität aus kühlen Jahren wie 2010 mit der Opulenz aus 2011 und der Aufregung aus 2013 und 2015. Dazu die Eleganz aus 2016. 2019 ist für diesen Winzer, wie ich finde, ein maßgeschneidertes Jahr. Aber der Wein braucht einige Jahre länger als 2016 und 2018. Macht viel Spaß und ist fast auf der Höhe des Kalkofen GG. Erstmals groß. 97-99/100