Lobenberg: Die Parzellen von Rings im Premier Cru Steinacker liegen auf einem Hochplateau oberhalb von Kallstadt auf 230m über Meeresspiegel. Das Mikroklima hier ist kühl und vom Pfälzer Wald geprägt. Die Reben stehen auf kargem Kalksteinfels mit direktem Felskontakt. Die Weinberge liegen über einem ehemaligen Steinbruch. Komplett spontan vergoren. Ausbau zu 60% im Edelstahl und zu 40% im Halbstück. Der Wein verbleibt bis zur Füllung im August auf der Vollhefe liegen. Der Ertrag liegt bei winzigen 35 hl/ha. Die Nase ist zunächst ein klein bisschen reduktiv, braucht etwas Luft. Auch dieser Riesling vertritt die sehr straighte, puristische Ausdrucksform des Rings-Stils, noch etwas extremer als die Guts- und Ortsweine sogar. Die Nase zeigt aktuell nur nassen Stein, ein paar zarte Kräuter, ein paar Zitrusschalen, Grapefruit, viel Kreidestaub, etwas Feuerstein, leicht rauchig, etwas grüner Speck. Ein Steinwein, fast etwas unnahbar, aber durchaus beeindruckend. Am Gaumen kommt etwas mehr Charme durch, auch hier die ausgesprochen schöne Saftigkeit, die alle Ringsweine auszeichnet. Grüner und roter Apfel, milde Limette, etwas weiße Johannisbeere. Das Ganze kommt kühl verpackt, sehr geschliffen, puristisch-elegant, enorm geradeauslaufend und dennoch weniger karg als die Nase vermuten ließ. Wir haben eine schöne Balance aus saftiger Frucht, kreidig-griffiger Mineralik, deren Eindruck von zartem Gerbstoff im Ausklang noch verstärkt wird. Dazu das feine Salz an den Zungenrändern und die zitrisch-straighte, aber sehr feine Säure. Rings hat die Quadratur des Kreises wieder richtig gut getroffen - Chapeau! Der karge 1er Cru Steinacker bekommt hier einen schönen Schub mit saftigem Charmepolster, das ihm ausgesprochen gut steht. 94+/100