Lobenberg: Steinacker steht komplett auf Kalkboden, in hoher Lage von ca. 250 Metern, rund um die Große Lage Saumagen. Aber es gibt viele verschiedene Parzellen im Steinacker, Philipp Kuhn hat seinen Teil im historischen Teil des Weinberges auf dem Hochplateau. Sehr karger Boden, die Reben sind über 30 Jahre alt. Es ist etwas kühler da oben, sehr windig, also quasi eine etwas kühlere, kargere Version des Saumagens. Langsame Ganztraubenpressung, dann spontane Vergärung. Geschwefelt wird vor der Gärung nicht, ein biologischer Säureabbau soll nach Möglichkeit stets vermieden werden. Ein Teil im Holz und ein Teil im Stahl vergoren und ausgebaut, es wird komplett spontan vergoren. Der Holzanteil ist aber nicht so groß, zwischen 5% und 10%, also nur eine leichte Struktur hinzufügend. Durchgegoren auf 3,4 Gramm Restzucker bei 13% vol. und über 8 Gramm Säure. Schöne gelbfruchtige Nase mit leichter reduktiver Rauchunterlegung. Ein typisch pfälzischer Rieslingduft, nicht zu üppiges Steinobst, Salzzitrone, Marille, auch feine rote Beeren, Johannisbeere. Dazu leichte Würze vom Hefelager und vom Kalkboden, Kreide und weißer Pfeffer. Hocharomatischer, dichter Mund, auch hier typisch pfälzisch in dem warmen Schmelz, sehr viel gelbe Frucht, aber auch weißer Weinbergspfirsich dazu. Das Ganze kommt mit einer großen Harmonie, feine, reife Limette, dazu das Salz vom Kalkstein. Dass der Wein sehr trocken ist, fällt ob der Süße des Extraktes am Gaumen nicht so sehr auf. Er wird einfach noch frischer und druckvoller aus der Mineralität dadurch. Dazu dann diese enorme Salzigkeit und Spannung aus dem Jahr 2019. Der Steinacker hat richtig Zug und ist trotzdem charmant, das passt sehr gut. Ein Wein aus Hochlage, der schon locker Grand-Cru-Charakterzüge zeigt. 96/100