Lobenberg: Steinacker steht komplett auf Kalkboden, in hoher Lage von ca. 250 Metern, rund um die Große Lage Saumagen. Aber es gibt viele verschiedene Parzellen im Steinacker, Philipp Kuhn hat seinen Teil im historischen Teil des Weinberges auf dem Hochplateau. Sehr karger Boden, die Reben sind über 30 Jahre alt. Es ist etwas kühler da oben, sehr windig, also quasi eine etwas kühlere, kargere Version des Saumagens. Durchgegoren bis auf ein Gramm Restzucker bei 12.5% vol. und über 7 Gramm Säure. Die Trauben werden angequetscht und stehen dann eine Nacht kühl bevor sie gekühlt gepresst werden. Danach eine kurze Sedimentation und dann gehts direkt in die Gärbehälter aus Stahl oder Holz. Geschwefelt wird vor der Gärung nicht, ein biologischer Säureabbau soll nach Möglichkeit stets vermieden werden. Ein Teil im Holz und ein Teil im Stahl vergoren und ausgebaut, es wird komplett spontan vergoren. Der Holzanteil ist aber nicht so groß, zwischen 5% und 10%, also nur eine leichte Struktur hinzufügend. Schöne gelbfruchtige Nase, nicht zu reife Aprikose, Salzzitrone, Marille, auch feine rote Beeren, Johannisbeere, leichte Würze vom Hefelager und vom Kalkboden. Hocharomatischer, dichter Mund, typisch pfälzisch in dem warmen Schmelz, sehr viel gelbe Frucht, aber auch weißer Weinbergspfirsich dazu. Das Ganze kommt mit einer großen Harmonie, feine, reife Limette, dazu das Salz vom Kalkstein. Dass der Wein quasi komplett trocken ist fällt ob der Süße des Extraktes am Gaumen nicht so sehr auf, er wird frischer und druckvoller dadurch, dazu dann diese enorme Salzigkeit. Der Steinacker hat richtig Zug und ist trotzdem charmant, das passt sehr gut. Der Wein ist anders als 2017, aber mindestens auf dem selben Niveau. Ein Wein aus Hochlage, der schon locker Grand Cru Charakterzüge zeigt. 96+/100