Lobenberg: Steinacker steht komplett auf Kalkboden in hoher Lage von ca. 250m rund um die Große Lage Saumagen. Sehr karger Boden, die Reben sind über 30 Jahre alt. Gelesen mit etwa 91 bis 92 Grad Oechsle. Das Jahr, speziell der Herbst, verlief hier in der Pfalz recht kühl. Man musste zuwarten. Es wurde erst in der zweiten Oktoberhälfte gelesen. Es brauchte einfach Zeit zur Reife. Total sauberes Lesegut, keinerlei Botrytis, keinerlei Überreife. Der Alkohol liegt bei knapp unter 13%, der Restzucker ist nur 1,5 Gramm, es wurde soweit es ging durchgegoren. Die Nase ist genau 2016. Diese unglaubliche Cremigkeit, eine Süße, die nur aus dem Extrakt kommt. Europäische Frucht, viel weiße Frucht und weiße Blüten. Sehr schöne Würze und Salz in der Nase. Aber fein, poliert, erhaben. Fast burgundisch. Wenig laute Zitrus-Rieslingfrucht. Sondern komplett auf der burgundischen, weißen Frucht. Weiße reife Birne, Litschi, auch ein bisschen Minze. Im Mund auch wieder Steinfrucht, weißer Pfirsich, Nektarine. Intensiv Assam Tee mit Zitronengras. Schmelz, schöne Dichte, cremig, lang und ziemlich viel Wumms. Trotzdem total poliert. Im Rotwein würde man sagen: Total geschliffenes, kaum spürbares, aber massives Tannin. Und das ist hier auch der Fall. Es gibt schon Gerbstoffe, aber alles ist fein. Alles verwoben. Schöne Länge mit Salz. Ich kann jetzt nicht sagen, dass dieser Steinacker dramatisch besser ist als der etwas gleichmäßigere 2015er, aber er ist vielleicht eine Spur erhabener. Daher ist es der größere Riesling. Er hat schon Grand Cru Charakter. Das macht unglaublich Freude diesen, vom reinen Kalkstein kommenden Saumagen-Nachbarn zu probieren. 95-96/100