Lobenberg: In diesen Wein gehen die jüngeren Reben aus der GG-Lage Saumagen und der Ersten Lage Steinacker ein. Komplett spontan vergoren. Verbleib auf der Vollhefe bis zur Abfüllung im Juli. Es wurde ein Ertrag von 45 ha/hl geerntet. Die Nase ist zunächst fast purer Stein. Kreide, etwas Feuerstein, wie ein Spaziergang nach dem Regen, zarte Reduktionsnoten. Nur ganz langsam blitzt etwas Frucht darunter auf, grünliche Quitte, etwas grüne Aprikose, sehr straight, sehr steinig, sehr kalkig, sehr begeisternd! Die Nase hat eine super Balance aus steinigen, kühlen, etwas kargen Elementen und strahlt trotzdem Saftigkeit und Reife aus. Der Mund ist unglaublich saftig und delikat, viel reife Frucht, Quitte, Apfel, reife Limette, kühle Minze dazu. Dann kommt eine Ladung Salz mit feiner, samtig-reifer Säure, tolle Präsenz am Gaumen, rassig und geschmeidig zugleich. Ein Riesling wie er charakteristischer für den Norden der Pfalz kaum sein könnte. Lang und getragen in dieser salzgeprägten Steinigkeit, der milden Zitrusfrucht und der Pikanz aus der großen Frische und dem sehr schlank gehaltenen pfälzer Steinobst Und obwohl wir hier bei Rings schon sehr puristisch und mit stark reduzierter Frucht unterwegs sind, ist es nicht brachial, sondern auch delikat. Hier merkt man warum die Kategorie Ortswein so grandios ist, obwohl sie leider oft sehr unterschätzt wird. Das ist schon ein absoluter Terroirwein mit dieser kreidigen, puristischen Anmutung bei gleichzeitiger reifer, saftiger Frucht mit schöner Spannung und feinem mineralischem Nerv. Das ist genau was Kallstadt auszeichnet. 93+/100