Lobenberg: 12,5% Alkohol, unter 4g Restzucker, 9g Säure. Kalkofen ist eine Kalkstein-Hochplateau-Lage oberhalb vom Deidesheimer Langenmorgen. Eine immer sehr windig und kühle Lage, auch weil es keine Südexposition ist. Daher wird Kalkofen auch immer später geerntet. Die Weine sind frischer und rassiger. Die Reben sind über 60 Jahre alt. Ganztraubenpressung ohne Standzeit, dann spontan im Holz vergoren und Ausbau auf der Vollhefe im Holz unterschiedlicher Größenordnungen, von Stückfass bis ins 500 Liter Tonneau. Überwiegend aber gebrauchtes Holz. Das schöne an den Pfälzer Weinen des Jahrgangs 2015 ist die extreme Gesundheit der Trauben und Beeren. Es gab keinerlei Botrytis und rosinierte Beeren. Super cleane, weiße und gelbe deutsche Fruchtaromen. Richtig Weintraube mit weißem Pfirsich, Birne, feines Zitronengras und etwas grünem Tee. Das ganze aromatisch getragen, verspielt und mit sehr viel Charme in die Nase gehend, ein leichter Hauch von Holz darunter, aber minimal. Sehr schöner Grip im Mund, aber deutlich wärmer und schmelziger als in den beiden Jahren davor, auch deutlich größer und erhabener. Der Wein wird dem Kalkuntergrund durchaus gerecht. Ein feines verspieltes GG mit toller Komplexität. Der Wein mach richtig Spaß, er polarisiert ob seines tollen 2015er Schmelzes nicht so sehr wie früher, und dennoch ist er kein „everybodys darling“ wie der Paradiesgarten 1er Cru. Das hat richtig Klasse und macht durchaus ehrfürchtig. Bravo Stephan! 97-100/100