Lobenberg: Der Boden des Jesuitengarten besteht aus Vulkangestein und Basalt. Von Buhl hat den größten Besitz in Forst und bewirtschaftet neben Von Winning den größten Anteil des Jesuitengarten. Alle Weine bei von Buhl durchlaufen den biologischen Säureabbau und gären davor in der Regel auf unter einen Gramm Restzucker durch. Es gibt in Forst neben dem extrem bekannten Ungeheuer noch vier weitere Große Gewächse, die sehr bekannt sind. Davon ist das Kirchenstück sicherlich das Erhabenste, Pechstein und Jesuitengarten tummeln sich auch Platz zwei, weil sie völlig unterschiedlich in ihrer Stilistik sind. Pechstein läuft Richtung Kraft und burgundische Erhabenheit, Jesuitengarten ist sexy, mit einem absolut eigenwilligen, hedonistischen und wollüstigen Appeal. Natürlich wie alle Lagen in Forst sehr steinig und mineralisch. Aber gerade in diesem reifen Jahr 2018 so mild und burgundisch. Kaum die sonst hier übliche pinke Grapefruit, wohl aber Kumquat und Orangenzesten. Quitte, Melone, Litschi, weißer Pfirsich. Multikomplex, auch im Mund. Auch hier wieder diese Kumquat, die wir auch schon 2017 so massiv aus dieser Lage hatten. Kumquat, Bitterorangen, Mandarinenzeste und ganz viel Stein, der sich mit der Säure zusammen über Minuten auf die Zunge legt. Trotzdem bekommt der Wein eine steinig-nussige Erhabenheit und eine cremige Sahnigkeit. Schmelz, etwas Burgundisches, aber sehr fein. Ein Hauch Corton Charlemagne durch Nuss, weißen Pfirsich und Williams Birne verströmend. Ein kleiner Hauch Weißburgunder. Das Ganze wirklich im Wohlgefallen endend. Das ist ein ausgesprochen schicker Wein, der sicherlich nach vier, fünf Jahren schon perfekt zu trinken ist und gleichzeitig ein langes Leben vor sich hat. Ein Paradebespiel für diese burgundisch-erhabenen 2018er. Für mich der größere Stoff noch als Pechstein in diesem Jahr, weil er so unendlich fein ist und so abgehoben daherkommt. Großer Stoff! 98-100/100