Lobenberg: Vulkangestein, Basalt. Auch in der Nase drückt sich dieses Gestein als Erstes durch, er ist aber weitaus weniger maskulin als der Pechstein. In der Nase sehr viel feiner, mit feiner gelber Birne unterlegt. Leichter süßer Apfel und Honigmelone, Minze, schöne Kamillenblüte, sehr fein. Süße Nussigkeit dazu. Und immer wieder traubig, so viel Weintraube. So ein schöner Saft. Nochmals die Diskussion mit Mathieu Kaufmann: Kann so etwas Leckeres altern? 2016 ist die Säure so unglaublich reif, so schön. Der Wein ist auf unter 1 Gramm durchgegoren, und trotzdem passt alles perfekt. Die Fruchtsüße aus purem Traubensaft spielt wunderschön mit dieser ganz reifen Säure. Der Wein ist nicht üppig, er ist schon schlank. Trotzdem hat er diese wunderschöne cremige, schmelzige Fruchtsüße. Er ist eine Körbchengröße erotischer, üppiger als der Pechstein, der ja eine Nachbarlage ist. Das macht so viel Freude, ist so delikat und definiert. Und nochmal die Frage: Kann ein so köstlicher Wein, so ein teures Grand Cru sein, so ein Riese in allen Belangen. Darf so etwas so lecker schmecken? Diese Frage kann ich mir eigentlich selbst beantworten, denn ich war gerade drei Wochen in Bordeaux, und die ganz großen Weine waren unglaublich köstlich. Die großen Pomerols waren zum reinspringen schön, fast trinkfertig, nichts tat weh, keine Tanninschärfe. So ist es hier auch. Alles ist perfekt und schön. Der Pechstein etwas steiniger, der Jesuitengarten etwas erotischer. Beide in Perfektion. Traubensaft, lecker. Sofort trinken. Toller Nachhall, aber nichts eckiges oder sperriges. Nur reif, schön, fruchtig. Ja ich glaube am Ende soll dies das Ziel von großen Weinen sein. Man erreicht das nur fast nie. Deshalb ist es umso schöner, es in so einem Jahrgang mal erleben zu dürfen. 2016 ist DAS Jahr. 100/100