Schätzel: Riesling Hipping Großes Gewächs 2018

Schätzel: Riesling Hipping Großes Gewächs 2018

VDP

Sale

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2052
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
mineralisch
3
Lobenberg: 100/100
Elias Schlichting: 97–99/100
Galloni: 94/100
Gerstl: 19+/20
Pirmin Bilger: 19+/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Hipping Großes Gewächs 2018

100
/100

Lobenberg: Einen für 2018 sagenhaften Alkoholgehalt von 11.5% vol., pH-Wert unter 3, Säure knapp 9 Gramm, auf dem Papier kann das eigentlich kaum ein 2018er sein oder? 100% spontanvergoren. Natürlich vom Rotlegenden, eisenhaltigem Ton-Schiefer am Roten Hang, alles biodynamische Handarbeit, teilweise Dichtpflanzung in Einzelpfahl, Triebspitzen werden kaum geschnitten, gerade in so warmen Jahrgängen, um noch mehr Beschattung zu bekommen. Alles Anfang der 1980er gepflanzt, also an die 40 Jahre alt jetzt. Ganztrauben mit Füßen eingemaischt, bis zu einer Woche Maischestandzeit unter Trockeneis, dann komplett abgepresst und mit Dreck und Speck, also dem gesamten Trub, spontan im Stückfass vergoren. Der Wein mutet leicht an, nicht nur wegen dem niedrigen Alkohol, sondern weil das gesamte Weinbergskonzept darauf ausgelegt ist, mit „entschleunigten“ Weinbergen, Begrünungen, unzählige Lesedurchgänge in denselben Weinbergen bis zu 6 Mal für die kleinsten, goldenen Trauben. Die Oechslegrade liegen zwischen 88 und 92 Grad. Der Hipping ist immer der Kräutigste der 3 GGs von Kai Schätzel und in der Jugend gerne auch mal ein bisschen garstig und abweisend. Es gibt nur äußerst wenig Menge, das ist das kleinste Los bei Schätzel und der am strengsten allokierte Wein. Auch weil Kai im Laufe des Lernprozesses im Weinberg immer mehr Parzellen aus dem GG herausgenommen hat, jetzt zählt nur noch die Creme de la Creme. Hipping hat etwas weniger einen Reduktionsstinker, sondern zeigt schon mehr vom Roten Hang, schöne Wärme in europäischer, gelber Frucht, total clean und reif. Dieses GG mit seiner spirituellen Verspieltheit braucht mindestens 10 bis 15 Jahre, um da hinzukommen wo es sich völlig zeigt und es wird für immer ein bisschen Freakshow bleiben. Aber es wird einem eben immerwährend Rührung und Verblüffung in die Augen treiben, weil es einfach so anders und so extraterrestrisch gut ist in seiner Art, aber natürlich auch etwas schräg. Hier versucht jemand überhaupt keine Zugeständnisse an Üppigkeit und Charme zu machen, hier versucht einer in Rheinhessen, extrem reduktive, wilde Cool Climate Weine zu erzeugen, die nicht wirklich viel Frucht zeigen. Ein bisschen Daniel Vollenweider am Roten Hang. Dieser Hipping beruft sich nicht mehr auf die Oberflächlichkeit der Frucht und Wärme und Süße dieser Lage. Das ist eine Art Schimbock vom Rhein, Nierstein statt Traben-Trarbach. Nochmal, dieser Wein braucht lange, der Wein ist extrem in seiner Art, aber ein Riese in Feinheit. 100/100

Verkostungsnotiz
97–99
/100

Elias Schlichting über: Riesling Hipping Großes Gewächs

-- Elias Schlichting: Reduktion in der Nase, darunter weiße Frucht, Eukalyptus, sehr frisch, tonisch, ein bisschen schätzelig-wild wie immer, aber auch so geschliffen-elegant. Diesen Spagat schafft kaum einer so gut wie Kai. Viel nasser Stein in der Nase, animierend-karg, abgehoben kühl, geniale Nase. Der Gaumen mit schiebender Zitrusfrucht, rassig, fast eine Attacke, mit viel Biss, eine vivbrierende Säurespur wie ein Laserstrahl. Wow, was für ein elektrisierendes Teil, noch etwas unruhig aktuell, das Pettenthal wirkt deutlich harmonischer und ausgeglichener momentan. Der nervöse Hipping braucht etwas mehr Zeit, kommt dann aber sicher groß raus. 97-99/100

94
/100

Galloni über: Riesling Hipping Großes Gewächs

-- Galloni: Lemon zest, crushed coriander seed and piquantly seed-inflected peach dominate the nose, accompanied by a faintly beer-like suggestion of yeast and hops that is by no means disturbing. Zesty citricity, nutty piquancy, hoppy pungency and a nip of cress serve for invigoration on a polished, buoyant palate. The superbly sustained finish is electrically vibrant, consummately refreshing, and startlingly transparent to a wealth of mineral and herbal nuances. Even a look at this wine’s analysis reveals what an outlier it is for its vintage, recording as it does a mere 11.5% alcohol from grapes picked at just 89 Oechsle, and finished acidity of nine grams with a pH of under 3.0. 94/100

19+
/20

Gerstl über: Riesling Hipping Großes Gewächs

-- Gerstl: Der Hipping zeigt ausgeprägte Würze und eine herrliche mineralische Tiefe. Es kommt auch etwas mehr Wärme mit gelber Frucht zum Vorschein. Schon im Bouquet mit sehr viel Charakter und Charme. Ein Riesling mit Ecken und Kanten, mit viel Natur und grosser Klarheit. Der Gaumen wird geflutet von intensiver Frische, Würze und einer intensiven Mineralität, die das Terroir wunderschön widerspiegelt. Der Wein erinnert in der Stilistik an Top-Gewächse von der Mosel. Total filigran und doch unendlich tiefgründig wuchtig. Die mineralische, zart salzige und gleichzeitig würzige Nachhaltigkeit ist unglaublich lang. 19+/20

19+
/20

Pirmin Bilger über: Riesling Hipping Großes Gewächs

-- Pirmin Bilger: Vergährt in alten 1200 Holzfässern spontan und bleibt bis zur Abfüllung auf der Vollhefe liegen. Der Hipping zeigt mehr Würze und gleichzeitig aber eine herrliche mineralische Tiefe. Es kommt auch etwas mehr Wärme mit ausgeprägterer gelber Frucht zum Vorschein. Er zeigt sich schon im Bouquet mit sehr viel Charakter und Charme. Ein Riesling mit Ecken und Kanten und unglaublich viel Natur und Klarheit. Der Gaumen wird geflutet von intensiver Frische, Würze und einer intensiven Mineralität, welche das Terroir wunderschön betont. Der Wein erinnert in der Stylistik an Top Gewächse von der Mosel. Der Hipping hat diese faszinierende Klarheit, diese unglaubliche Strahlkraft. So filigran und doch unendlich tiefgründig wuchtig. Die mineralisch, zart salzige und gleichzeitig würzige Nachhaltigkeit ist unglaublich - was für eine Länge. 19+/20

Mein Winzer

Schätzel

Kai Schätzel zählt aktuell sicher zur Liga der interessantesten Winzer Rheinhessens. Seit einigen Jahren beobachte ich nun die Weine. Dabei kristallisiert sich mit jedem Jahrgang nach einer experimentellen Anfangszeit ein klarer Stil heraus. Kai Schätzel hat mittlerweile seinen eigenen Stil gefunden...

Riesling Hipping Großes Gewächs 2018