Lobenberg: Die Hangneigung der Hermannshöhle ist 60%. Der Bodentyp: Tonschiefer mit Kalksteinelementen, Rebalter von 60 bis 80 Jahren. Seit Jahren, ja seit Jahrzehnten einer der Primus Inter Pares bei den deutschen GGs. 2017 kommt er jahrgangstypisch recht schlank rüber. Es ist leicht angelehnt an die feinkristalline Art des Dellchens, aber in Summe ist es dann der komplettere, ruhigere und versammeltere Wein. Erhaben, ruhig, ultrafein im Charakter. Aber das schafft er eigentlich immer, auch in einem etwas schlankeren Jahr als die Vorjahre. Feine weißer und gelber Pfirsich. Der 2020er ist feiner und schlanker gezeichnet als die kraftvollen Top-Jahre 2019, 2018 und 2015. Leicht abgehoben in dieser Finesse. So zart im Mund, ganz feines Salz. Am Gaumen eine harmonische Perfektion, aber eben so weit von jeglicher Wucht oder Üppigkeit entfernt, wie es nur sein kann. Die Feinheit des Salzes und der schwebenden Textur sind in der Hermannshöhle schon verblüffend. In der Tat ist das hier nur mit einem Wort beschreiben: Feinheit. Unendlich lang, groß, aber eben in einer schwebenden, kristallinen Art. Alles passt, alles ist auf höchstem Niveau. Super beeindruckend. Und wie Tim Fröhlich von Schäfer-Fröhlich für seine Weine ein Alleinstellungsmerkmal hat, so hat das auch die Familie Dönnhoff in ihren Weinen mit der makellosen, brillanten Balance. Ein wunderschöner, berührender Riesling, ganz nahe an der Perfektion. 99/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Fein und erhaben. Alles passt, ungemein stimmiger Wein. 99-100/100