Lobenberg: Der Herzog ist eine der historisch berühmtesten Buntsandstein-Lagen der Pfalz. Sehr karg und auf rund einem Drittel Steillage, sehr steiniger Boden. Südostexposition. Winzer-Legende Hans-Günther Schwarz hat hier einige der besten jemals erzeugten deutschen Weine geerntet. Der Herzog ist weißfruchtig, weißblütig, viel Orangenblüte, Kokosnuss, da schwingt auch die druckvolle Holzunterlegung mit, die feinen Schmelz bringt, ein bisschen pikante Maracuja, weißer Pfirsich. Der Wein fällt selbst bei Winning ein bisschen aus der Reihe in seiner Art, ist total speziell, fast abgehoben. Unglaublich animierende, ganz eigene Nase. Wow, man kann sich Minuten nur mit dem Riechen beschäftigen hier. Ein Duftwunder! So feinziseliert und verspielt. Der Mund ist unglaublich elegant, weißfruchtig, irgendwo zwischen großem Weißburgunder und ein bisschen Chassagne-Montrachet in der Art. Irre. Auch hier ist der Herzog total anders mit seiner hellen, glockenklaren weißen Frucht mit Kokos- und Apfelblüten, pikanter Grapefruit und Orangenschale. Cremig und dicht, enorm fein, auch im Mundgefühl fast ein Burgunder. Saftig und wunderbar schmelzend, wie es nur die Pfalz kann und von Winning im Speziellen. Was für ein außergewöhnlicher Wein, erinnert irgendwo ein bisschen an die helle Eleganz des Langenmorgen, hat auch ein bisschen Corton-Charlemagne dabei irgendwie. Total abgefahren und selbst in der Range von Winning gewissermaßen ein Grenzgänger in seiner Andersartigkeit. Haardt ist eben nochmal ein anderes Terroir als Forst oder Deidesheim. Kühler auf jeden Fall, Hochlage, das ergibt diese wunderbar kristalline Säurespur, die von eleganter, verspielter, weißblütiger Frucht ummantelt ist. Stephan Attmann und sein geniales Team haben dieses Terroir auf Anhieb richtig gut in die Flasche gebracht. Am Ende einfach nur fein und zart, dennoch saftig und tief. Hat Größe UND Trinkfluss. Das passt schon wunderbar zusammen und ist einfach so unglaublich delikat. Und wieder ein extraterrestrischer Riesling aus dem Universum von Stephan Attmann. 95-97/100