Lobenberg: Die Nase ist sehr markant, weil sie einerseits eine schöne reife Frucht aufweist, Mandarine, süße Grapefruit, etwas Melone, eine erfrischende Minznote und andererseits ein wenig Schalenaromen von der Maischestandzeit, die dem Gutswein einen sehr interessanten Twist und viel Eigenständigkeit verleihen. Das ist definitiv kein 0815-Gutsriesling aus Württemberg. Der Mundeintritt ist super-saftig, gelber Apfel, Litschi und reife Quitte, wieder feine Minze und griffige Phenole im Nachhall, die mit einer leichten, an weißen Pfeffer erinnernden Schärfe daherkommen. Sehr individuell für einen Gutsriesling, aber absolut gekonnt, hier schmeckt man das Talent der beiden jungen Winzer Stefanie und Fabian Lassak heraus. Ein immenser Trinkfluss, der auf Grund der leicht-griffigen Gerbstoffe niemals ins breite abrutscht und in dieser herbsaftigen, minzig-frischen Aromatik verblüffend lecker ist. Ein beachtlicher Gutswein, bei Lassak gibt es nichts von der Stange. 92/100