Lobenberg: Der 2017er Gutswein von Steffen Christmann hat wie 2016 nur 11,5% Alkohol, fast 7 Gramm Säure und unter 2 Gramm Restzucker. Die Nase ist wie 2016 genial aber auch anders. Identisch im Bereich weißer und gelber Frucht, kaum Zitrusnoten im ersten Ansatz. Weiße Blüten, Jasmin, auch etwas Kamille, weißer Pfirsich. Dann ein leichter Hauch Orangenblüten und etwas Orangenzesten. Schöner Bratapfel. Birne, Honigmelone, etwas Litschi. Weich, aromatisch. Schwingende Nase. Cremig, schmelziger Mund. Aber nun kommt der zusätzliche, ganz unerwartete Einfluss der kühlen Spätsommernächte von 2017. Zur reifen gelben und weißen Frucht gesellt sich eine ungeheure Frische und fast mineralische Schärfe. Der saftig reife und liebe Wein wird unglaublich pikant. Sehr weintraubig und saftig mit Zitrus und Salz. Ausgesprochen köstlich, toll verwobener, zarter Schmelz aus der Extraktsüße mit mehr als gut erhaltener Säure und vor allem einer unerwarteten Mineralität schon im Gutswein. Das schafft eine andere Struktur und einen anderen Angang als im Vorjahr. Sicher wieder einer der köstlichsten Gutsweine des Jahrgangs, so saftig, süffig, trinkig, frisch. 2017 aber anders als im überaus in sich ruhenden 2016er. Durchaus auch ein aufregender Wein. Steffen Christmann und sein neuer junger Kellermeister (bisher zweiter Mann bei Bürklin) werden von Jahr zu Jahr ausdrucksstärker, ein toller Weg hier! 93-94/100