Lobenberg: Die Nase des Weins ist purer aufgelöster Stein, warmer Schiefer, flüssig eingelegt, dazu Wiesenblumen und Heu, ein kleiner Hauch Jasmin dahinter. Warme, fast süßliche Quitte und reifer Boskoop-Apfel, dahinter Tee und Zitronengras. Fast schmerzhaft dicht am Mund, ohne allerdings aggressiv zu sein. Keine kantige Säure, sondern eher schiebende Gesteinsmassen mit leichter Fruchtbegleitung. Etwas weißer Pfeffer, fast sandiger Fluss, cremig. Schöne Länge ohne zu viel Bitterstoff. Geschmeidig-komplex. Wir sind hier deutlich mehr beim 2012er als beim 2013er, vielleicht irgendwo zwischen 2011 und 2012, aber schlank, nicht barock, komplex-verspielt. erst im Nachhall zündet dann ein richtiger Nachbrenner. Das Ganze verweilt steinig-salzig mit Blumen- und Fruchtuntermalung für zwei Minuten, mit schöner Bitternote und guter Adstringenz. Viel Power, viel Kraft, und längst nicht so barock überladen wie in den früheren Jahren vor 2010. Das ist der neue Stil von Heymann Löwenstein und in dieser Serie seit 2010 ist er nicht unbedingt der Schwächste. Auch hier gibt es eine gewisse Ähnlichkeit zu 2012. Sehr raffinierter, komplexer Wein, und einer der besten Großen Gewächse der Mosel im Jahr 2014, das in Summe vielleicht etwas hinter dem Extremjahr 2013 zurückbleibt, aber doch sehr nah an 2012 ist. Macht viel Freude. 97-99/100