Lobenberg: 2013 unter 20 hl/ha Ertrag. Der Wein wird nach der Ernte in ganzen Trauben kurz angequetscht, eine Nacht Maischestandzeit, sehr vorsichtiges Abpressen, Vergärung mit Spontanhefe im großen Holzfass. Er verbleibt bis zum Sommer auf der Vollhefe bis zur Füllung. Ab und zu Batonnage. Der Weinberg liegt in Winnigen, direkt am Fluss auf Schieferterrassen, sehr steiniger Weinberg, dadurch überaus mineralisch und fein. Als vor knapp 200 Jahren die Terrassen im Röttgen von den Koblenzer Militärs gesprengt wurden lag auf dem Feld nicht nur das Geröll vom verwitterten Felsen sondern auch eine dünne Schicht Lösslehm, die sich hier über die Jahrtausende abgelagert hatte. Bei der Anlage des Weinbergs wurde hierauf eine 0,5 bis 4 m hohe Schicht aus Schiefer (-boden und -gestein) aufgebracht. Puristische, spontane Nase. Extreme Melonenaromatik, unter 2 Gramm Restzucker. Verblüffend, das die Nase dennoch süß rüber kommt! Allerdings leicht unterlegt mit Zitronengras. 13% Alkohol, 6,8 Gramm Säure und nur 1,7 Zucker, weniger geht nicht. Das gilt so extrem aber nur für das eine, von mir ausgesuchte Fass, völlig irrwitzig guter Stoff. Das ist der ultimative Turbolader des 'Schieferterrassen'. Im Mund Zitronengras, rote und weiße Grapefruit, richtige Zitrone und Limette, alle Spielarten. Erst dann langsam ein wenig Orange, ein wenig Melone, ein ganz leichter Hauch von Apfel. Thymian, grandiose Würze, mit schöner salziger, steiniger Länge. Das ist ein Röttgen mit mehr Saft, durch mehr rosinierte Trauben, auch mit mehr Charme und Schmelz. Ganz frei von Botrytis, glasklar. Aber absolut auf dem Level von 2012, dabei extraktreicher, vielleicht noch extremer. Genialer Wein in separater Abfüllung. Fassselektion Lobenberg. 97-100/100