Lobenberg: 12,5% Alkohol, unter 1g Restzucker, 7g Säure. Die Meerspinne ist entstanden aus dem Mandelgarten, welcher geteilt wurde. Zwei Drittel der etwas schwächeren Lagen wurden zur Ersten Lage abgestuft. Nur der beste Teil wurde mit „Meerspinne“ als Katasterbezeichnung nun zum GG. Reiner Kalkboden. Keine Maischestandzeit. Ganztraubenabpressung, auch hier eingemasichte Trauben und Spontanvergärung im 30 Jahre alten Doppelstückfass und Ausbau auf der Vollhefe. Das ist der Wein der großen Harmonie. Er hat weißfruchtige Aromen und Blüten in der Nase. Wie alle GGs bei Christmann gab es in diesem Jahrgang sauberes Lesegut, keine Botrytis und keine Rosinen. Er ist extrem clean und die Nase überaus harmonisch und ausgewogen. In einer Blindverkostung könnte ich das Ganze in dieser schicken Ausprägung durchaus der Nahe zuordnen. Die Ausrichtung ist unglaublich gradlinig und straight. Die tief im Kalk wurzelnden Reben geben diesen Ausdruck eines Nahe-Weins. Das ist schön, harmonisch, lang und hat trotzdem Zug und parallel dazu einen burgundischen Grip. Es ist nicht so sehr pfälzisch mit Weißburgundercremigkeit, sondern einfach ein toller Geradeauslauf. Ein tolles GG. Allerdings muss man der Fairness halber sagen, dass er geschlagen wird vom Langenmorgen, Idig und der Ölberg Kapelle. Trotzdem großer Stoff. 98+/100