Lobenberg: Das Besondere an dieser Lage ist, dass seit über 100 Jahren kein Kunstdünger oder Ähnliches hier ausgebracht wurde, da hier der Brunnen der Gemeinde Bad Kreuznach liegt. Hier gab es immer nur Bio-Weinberg. Das ist Schotter-/Quarzitboden und bisher hat Dönnhoff hier nur Süßweine erzeugt. Erstmals 2017 gibt es ein Großes Gewächs, denn es ist eine große Lage. Ein reiner Südhang, direkt oberhalb der Stadt Bad Kreuznach. Das wäre sicherlich sehr teures Baugebiet, wenn da nicht dieser Brunnen wäre. Und das schützt eben auch Dönnhoff als Winzer, weil hier nicht gebaut werden darf. Der Weinberg hat fünf Hektar, davon hat Dönnhoff einen. Feine, blitzsaubere Nase. Aromatisch, europäische weiße und gelbe Frucht. Schick und warm. Von weißem Pfirsich zur Birne, leichtes Zitronengras und Tee. Sehr gefällig. Im Mund der erste große Wein der Probe. Wirklich ein Wein von Format, von Erhabenheit. Dicht, groß, lang, aber überhaupt nicht so aggressiv und scharf wie Kahlenberg oder Höllenpfad, sondern großrahmig, über allem stehend. Intensiv und trotzdem nicht zu pompös. Lang, sehr fein, ein grandioses Volumen zeigend. Die Süße kommt aus dem Extrakt – wir sind sicherlich klar über 35 Gramm. Das ist fein und schwebend, und trotzdem ein Wein mit wunderbarer Fülle, mit ganz grandioser Harmonie. Ein Wein, der vielleicht nicht so polarisiert wie manch andere GGs bei Dönnhoff, der aber ob seiner Erhabenheit, wo eben alles passt, von der Mineralik über die Säure bis zur reichen Frucht, Ausstrahlung hat, die verblüfft und sprachlos macht. Ein tolles GG und ein tolles Erstlingswerk. 97-99/100