Lobenberg: Terroir von blauem Schiefer und Quarzit. Deutlich mehr mineralischer Einfluss als im Frühlingsplätzchen. Die Trauben werden als Ganztraube kurz angequetscht, dann ca. 6 Stunden Maischestandzeit, dann sehr sanft gepresst, dann im Holz-Stückfass spontan vergoren. Die Gärzeit im kühlen Keller beträgt 6-8 Wochen. Der Wein verbleibt auf der Vollhefe bis kurz vor der Füllung, auf jeden Fall bis zum nächsten Frühjahr. Sehr geradeaus laufend, schier, puristisch, steinbetont, burgundisch, fast karg. Feuersteincharakter, feines Salz, das Holzfass kommt mit der Spontanvergärung klar durch, sehr cremig burgundisch. Schlanke Quitte und grüne Birne springt fast aus dem Glas. Auch ein wenig Zitronengras und Darjeelingtee. Sehr definiert. Überaus druckvoller, kraftvoller, fast tanninreicher Mund. Sägender, extrem klar definierter, strukturierter Geradeauslauf. Kraftvoll und tanninreich. Die Frucht muss vorsichtig links und rechts auf diesen fahrenden Zug von Mineralität und Salz aufspringen. Vornehmlich weiße Frucht, Kräutersäckchen, die würzige Provence grüßt, weißer Pfirsich, Litschi, Rosmarin, nur ein kleiner Hauch von weißer Aprikose und Mandarine ist zu spüren. Weiße Frucht dominiert. Weiße Johannisbeere, Grapefruit, Zitronengras, alles immer der steinigen Mineralität untergeordnet, überhaupt kein üppiger barocker Wein, kein schmelzig süß-saurer Riesling als exotische Fruchtbombe sondern ein fast schlank bleibender, burgundisch karger Wein mit großer Intensität und Druck. Mehr Kraft und Klarheit als Saft. Sehr Nahe-typisch. 97-99/100