Lobenberg: Das Felseneck ist Tim Fröhlichs größte Lage. Fast 8 Hektar, worauf nicht nur das Große Gewächs, sondern auch der Zweitwein „Schiefergestein“ und der Süßwein wächst. Ein einziger, großer, sehr steiler Hang. Die Hanglage des Felsenecks beträgt bis zu 70% und ist dann nicht mehr zu Fuß, sondern nur noch mit dem Seilzug zu bearbeiten. Nur die unteren 50% der Lage gehen noch zu Fuß. Komplett blauer Schiefer, ein sehr kühler Untergrund. Trotzdem eine sehr warme, Süd-exponierte Lage. Der älteste Weinberg hier. Nicht terrassiert. Die langen Reihen werden manchmal durch Zwischenmauern unterbrochen. Die ganzen Reihen liegen in Hangrichtung, also längs, dadurch werden die Trauben, trotz der totalen Südexposition, durch das Laub geschützt. Bei Querterrassen würde es sehr heiß werden und verbrennen. Hier sind wir in der Spitze der Weine von Tim Fröhlich angekommen. Der Jahrgang hat nur 12,5% Alkohol, 4 Gramm Restzucker und über 8 Gramm Säure. Kaum Maischestandzeiten, alle Weine nach kurzer Einmaischung schon nach wenigen Stunden abgepresst. Ausschließlich spontan, hier im großen Holz, und zu einem gewissen Teil im Stahl vergoren. Dann verbleibt der Wein auf der Vollhefe bis zum Frühjahr. Die Nase natürlich, wie alle Weine bei Tim, vom Sponti-Ton geprägt. Und dann kommt viel Stein. Nicht so glasharter Stein wie im Stromberg, eher kühler Stein vom blauen Schiefer. Völlig anderer Wein, auch wenn beide unheimlich mineralisch sind. Durch die Vergärung im Stahl hat Tim die Säure noch etwas besser erhalten. Der Wein hat wirklich tollen Gripp, und trotzdem dieses kleine, süße Schwänzchen. Was den Jahrgang 2016 so auszeichnet ist diese reife Extraktsüße. Für einen Felseneck ist er unglaublich lecker, der ebenfalls erstaunlich zugängliche Stromberg ist sicherlich der größere Extremist. Felseneck strahlt totale Erhabenheit und Harmonie aus. Und große Ruhe, ganz in sich zu Hause. Und dabei ist er so köstlich. Für Tim Fröhlich ist es eher ungewöhnlich, dass es so ein leckeres Großes Gewächs gibt, was trotzdem so intensiv ist in der Steinigkeit. Den Jahrgang perfekt getroffen in seiner Erhabenheit und seinem Gripp, perfekt bei dieser großen Harmonie. Ein unglaublich leckeres, lang nachhallendes, mit süßer Frucht hochrollendes Großes Gewächs. Einer der Weine des Jahrgangs. 100/100