Lobenberg: Eine sehr spezielle Lage im Uhlen, direkt neben dem Laubach gelegen und mit purem, öligem und kühlem Blauschiefer-Gestein, dazu eine etwas nach innen geneigte Hangexposition, sodass wir hier insgesamt die kühlste Expression des Uhlen wiederfinden. Während der Röttgen der Expressivste ist, so sind wie hier bei Blaufüßer Lay in der Regel beim Feinsten und Elegantesten. Wo wir beim Röttgen in dieser steinigen, expressiven Exotik sind, finden wir im Uhlen Blaufüßer diese total verspielte Eleganz und Kühle. Eine sehr viel feinere Frucht durch diese Frische und Präzision wie sie schon die Nase ausstrahlt. Die Frucht ist eher hell, von Kräutern und viel Minze unterlegt, dann kommt Mineralität mit dieser Anmutung von kühlem, feuchtem Stein und salziger Luft. Langsam kommt Orangenblüte hinzu, hoch aromatisch, aber sehr lecker, ein Ausbund von kühlem Charme. Im Mund mit reduzierter Frucht, die Mineralik und Frische dominieren auch hier, sehr reife Limette, tabakig, griffig, Melone ohne Süße, etwas Quitte. Insgesamt bleibt es aber ein kräuterig-kühler Bodenschmecker. Große Länge, steht lange im Mund mit seiner erfrischenden Salzigkeit, ein bisschen spicy, Ingwer, Eukalyptus, die Augen werden schmal ob der elektrisierenden Säurespur. Ein Wein mit vertikalem Charakter, immer aufstrebend und frisch trotz hoher Reife. Das Ganze ist fein miteinander spielend mit hoher Ausdrucksstärke und Aromatik, das ist für einen Wein von der Terrassenmosel, also den absoluten Powerbereich von der Mosel, sicherlich mit das Feinste und Kühlste. 100/100