Lobenberg: Bei dem Riesling Fuchs handelt es sich um ein einzelnes Gewann innerhalb der Großen Lage Hipping. Ein ganz kleines Stück mit den ältesten Reben, die Kai Schätzel als Naturwein ausgebaut hat. Zu 100 Prozent spontan vergoren. Natürlich vom Rotliegenden, eisenhaltiger Tonschiefer am Roten Hang. Alles biodynamische Handarbeit, teilweise Dichtpflanzung. Die Reben sind um die 40 Jahre alt. Die Ganztrauben werden mit den Füßen eingemaischt, dann bis zu eine Woche Maischestandzeit unter Trockeneis. Anschließend kommt der Most mit Dreck und Speck ins Stückfass und wird dort spontan vergoren. Dieser Naturwein hat nie Schwefel gesehen und liegt lange Zeit unter Florhefe im Fass. Er wird auch bis zur Abfüllung im Spätsommer keinen Schwefel sehen. Dann geht er so stabil wie er ist in die Flasche. Das ist die bisherige Krönung aller Naturweine von Kai Schätzel. Kai sagt, dass im ungeschwefelten Bereich die Unterschiede zwischen Pettenthal und Hipping viel eklatanter als im GG-Bereich. Die Nase widerspiegelt das lange Hefelager perfekt. Ein Wein wie ein Unikat von Peter Jakob Kühn. So sanft, so reich, so fließend. Seidig schon in der Nase. Nur ganz sanfte Limette, aber vorne ist eher Quitte. Feiner Augustapfel, helle gelbe Melone und etwas Birne. Waldmeister und weißer Pfeffer. Auch viel Grapefruit. Der Mund ist typischer Sponti, typischer Naturwein. Limette, gebackener Apfel, feine Gerbstoffe, aber bei weitem nicht mehr so intensiv wie früher. Kai hat einen Weg gefunden die Weine auch ohne viel Phenolik vor Oxidation zu schützen. Das macht die Weine viel feiner, trinkiger. Es kommt für mich noch immer nicht ganz an das GG heran in Sachen Präzision und Fokus, fächert einfach etwas weiter auf in der Aromatik, ist mehr Laissez-faire, natürlich eben. Jedes Jahr verblüfft mich Kai ein bisschen mehr, obwohl ich hier so regelmäßig probiere. 2019 ist wirklich top geworden. 95-97/100