Lobenberg: Freundstück ist eine Lage neben dem Kirchenstück. 3,4 Hektar. Davon hat Buhl 1,6 Hektar – ist also der größte Einzelbesitzer. Es gibt nur 3.000 Flaschen. Die Typizität ist logischerweise ziemlich gleich mit dem daneben liegenden Kirchenstück. Zumal der Untergrund der gleiche ist. Die Reben sind um die 30 Jahre alt. Die 1,6 Hektar von von Buhl repräsentieren genau die 1,5 Hektar des ursprünglich 1,6 Hektar großen, historischen Freundstück GG. Ein GG, das so gut wie keiner kennt, weil es so klein ist, weil es quasi nur unter dem Ladentisch gehandelt wird. Der Untergrund ist Kalkstein, Basalt und Buntsandstein. Die kühlste der Forster Lagen. Sie liegt direkt an der Kante von Forst. Der Wein hat im Rahmen seiner Vergärung auch einen biologischen Säureabbau durchgemacht. Das erklärt u.a. die schmelzige Süße aus dem Extrakt, weil die etwas stechende Apfelsäure zu milder Weinsäure wird. Das ist dann schon verblüffend, dass sich das Freundstück dann nochmals total vom Kirchenstück unterscheidet – wo es doch nur in Steinwurf-Entfernung zu den anderen Toplagen liegt. Die Nase kommt fast wie vom blauen Schiefer: Sponti-Ton und kühler Stein. Der Mund ist dann nicht so scharf in der Mineralität, sondern zeigt deutlich mehr reife, gelbe Frucht wie die anderen Grand Crus daneben. Sehr stimmig, sehr in sich ruhend, fein, mit langem fruchtigen Nachhall und einer ganz harmonischen Ausprägung. Im Grunde ein wenig daherkommend wie Jesuitengarten, aber ruhiger und ohne diesen zusätzlichen, aufregenden Sexappeal. Ein sehr harmonisches, großes Großes Gewächs mit Erhabenheit, Länge und sehr ausgewogener Frucht. Das ist in dieser Dimension schon Everybodys Darling, das ist schon was Besonderes. 97-100/100