Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs 2021

Bürklin Wolf: Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2061
Verpackt in: 6er OHK
9
frische Säure
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 97/100
Falstaff: 97/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs 2021

100
/100

Lobenberg: Hier im Pechstein sind wir jetzt auf vulkanischen Böden, auf Basalt. Hier gehen wir zur Explosionskraft. Man hält die Nase ins Glas dieses 2021er Pechsteins und wird direkt weggepustet. Wie ein Vulkanausbruch überschlägt sich die Nase mit feuersteinigen, graphitigen und vulkanischen Aromen. Eine intensive Duftwolke, die aktuell überhaupt keine Frucht neben sich zulässt. Rauchig, dicht, geheimnisvoll. Die Nase des Pechstein ist super strukturiert, aber so explosiv, wild, steinig, unglaublich komplex. Immer neue Facetten werden freigelegt, man kann gar nicht aufhören zu riechen. Feine Reduktion in der Nase, rauchig, glockenklar, kühl, es gibt hier quasi überhaupt keine Frucht momentan. Die Steinigkeit dominiert komplett. Ganz gerade, ganz puristisch, extrem straff und mit intensiver Säurevibration. Trotz seiner Intensität und mineralischen Wucht ist der Wein verblüffend fein und geschliffen. Der 2021er Pechstein ist ein absoluter Blockbuster. Kein Zucker, keine Frucht und doch ist er ultrapräzise geschmeidig in seiner Steintextur. Er zeigt zwar eine ganz reife, immense Säure und auch Druck. Aber dieser Druck ist fein bleibend. Die Präsenz ist einfach da. Stein eingebettet in Seide. Wild, hoch komplex – und riesengroß. Einer der faszinierendsten Rieslinge, die ich in den letzten Jahren aus dem Fass probiert habe. Alle Regler nach rechts, das ist Vulkanstein-Riesling vom Allerfeinsten. 100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97
/100

Suckling über: Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs

-- Suckling: Very smoky and flinty, this is very concentrated and precisely structured with the mineral energy driving this along at a racy clip. Stunning fruit intensity on the substantial mid-palate, then a very long and graceful finish with a ton of basil character. From biodynamically grown grapes. Vegan. Drinkable now, but best from 2024. 97/100

97
/100

Falstaff über: Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs

-- Falstaff: Zunächst extrem reduktiv, reagiert auf Belüftung mit einer Entwicklung hin zu brenzligen, zitrischen Aromen. Im Mund wirkt der Wein komplett trocken, ist auf eine stille Weise stoffig, mit präsenter, aber auch reifer und nachgerade rund wirkender Säure, Geschmeidigkeit und Stoffigkeit sind dicht verwoben. Großes Potenzial! 97/100

Mein Winzer

Bürklin Wolf

Bürklin Wolf greift auf eine Historie zurück, die bis ins Jahr 1597 geht. Doch den Status als Primus inter pares verdankt es besonders Bettina Bürklin-von Guradze, die das Weingut seit 1992 leitet.

Riesling Forster Pechstein Großes Gewächs 2021