Bürklin Wolf: Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs 2021

Bürklin Wolf: Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs 2021

Weinclub

BIO

VDP

Zum Winzer

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
3
Lobenberg: 100/100
Parker: 98+/100
Suckling: 96/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs 2021

100
/100

Lobenberg: Das Kirchenstück ist eine der qualitativ wichtigsten und gleichzeitig eine der teuersten Lagen Deutschlands. Eigentlich der deutsche Montrachet. Der Weinberg liegt in Forst, der wahrscheinlich besten Weingemeinde Deutschlands, dem Schmelzpunkt der großen Lagen der Mittelhaardt. Das Kirchenstück hat immer ähnliche Power und Tiefe wie der direkte Nachbar Pechstein, aber zugleich auch die unendliche Feinheit und Erhabenheit, wie kaum ein anderer Wein aus Forst hat. Pechstein ist dunkler und energetischer, das Kirchenstück ist ruhig und tief wie der Königssee. Weil er alle Eigenschaften des Untergrunds von Kraft bis Feinheit in sich vereint, weil er aufgrund des Terroirs multikomplex aufgestellt ist. Vulkangestein, Basalt, Buntsandstein – alles ist vereint in dieser Großen Lage. Der Wein wird komplett im großen Holz spontan vergoren, dann sehr lange und unberührt auf der Hefe ausgebaut. Die Nase ist 2021 kühl und fein wie immer, zeigt aber auch die hohe Reife der Lage, die in diesem kühlen Jahr definitiv wieder ein Riesenvorteil war. In 2021 haben die ganz großen Lagen mit guter Exposition wieder brillieren können. Die Nase zeigt die für das Kirchenstück typische, ultrafeine, kristalline und ganz weiße Frucht. Schwebend, in sich ruhend. Der Wein strahlt ebenso viel, wenn nicht sogar mehr Komplexität aus wie der viel lautere Pechstein, aber auf eine ganz andere Art. Viel zarter, geschliffener, in einer ganz eigenen Dimension unterwegs. Der Pechstein springt den Trinker direkt an, das Kirchenstück beschleicht ihn eher, aber wenn es sich dann mal vollends erschließt, gibt es keinen größeren Riesling in Deutschland. Hier ist die absolute Endstufe der Feinheit. 100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

98+
/100

Parker über: Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs

-- Parker: The Bürklin-Wolf 2021 Kirchenstück G.C. is clear, pure, fresh and saline on the complex and elegant nose. Full-bodied, rich and powerful on the platte, this is a dense, rich, savory and elegant Riesling with enormous grip and tension and a persistent saline finish. This is a great and promising Kirchjrnstzück. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in November 2022. 98+/100

96
/100

Suckling über: Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs

-- Suckling: Super-refined and elegant, this glides over the palate in spite of the high acidity of the vintage. Fantastic orange blossom and tangerine aromas. Very concentrated and focused palate. Built for the long-term this is barely beginning to hint at what’s coming if you have the patience to wait at least a couple of years. Super-energetic finish. Limited production. From biodynamically grown grapes. Vegan. Drinkable now, but best from 2025. 96/100

Mein Winzer

Bürklin Wolf

Bürklin Wolf greift auf eine Historie zurück, die bis ins Jahr 1597 geht. Doch den Status als Primus inter pares verdankt es besonders Bettina Bürklin-von Guradze, die das Weingut seit 1992 leitet.

Riesling Forster Kirchenstück Großes Gewächs 2021