Lobenberg: Die Goldkapsel ist aus den ältesten Reben des Felsenecks. Es gibt auch eine normale Spätlese. Die Parzelle für die Spätlese und die Spätlese Goldkapsel sind 65 Grad steil. Der Unterschied ist eben, dass in der GK nur die alten Reben sind, alle über 50 Jahre alt. Die Reben wurzeln tiefer und das führt dazu, dass die Intensität dieser Spätlese so dramatisch höher ist. Die Spätlese ist zwei Wochen nach dem Kabinett geerntet, hat dadurch ein Gramm weniger Säure und wird mit doppelt so viel Restzucker gefüllt. Aber das Verrückte ist, dass man das überhaupt nicht schmeckt. Es trinkt sich genauso animierend wie das Kabinett. So verspielt und saftig. Pfefferminze und ätherische Kräuter in der Nase, Salbei, Lorbeer, feiner Rauch, salzige Aprikose, Meersalz. Eine leicht höhere Phenolik, die aber noch feiner ist wegen der späteren Lese. Mit diesem deutlichen blauen Schiefer-Terroirabdruck geht das locker für ein feinherbes GG durch. Dunkel, straff und wildkräutrig, fesselnd und so fein. Unglaubliche Spannung in dieser grandiosen, blauschiefrigen Terroir-Spannung. Eine Primaballerina der absoluten Oberklasse, was für eine raffinierte und geniale Spätlese. 98+/100