Lobenberg: Dönnhoff nennt es nach seiner Bezeichnung „Felsentürmchen“ und dieses Türmchen steht real mitten im Weinberg. Aber es ist natürlich die offizielle Lage Felsenberg. Der Boden ist puristisch, steinig, vulkanisch, hart mit Verwitterungsauflage und bis zu 60% Steigung. Ausrichtung Süd, Südwest. Es gibt nur ca. 35 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Das durchschnittliche Rebalter liegt bei knapp unter 40 Jahren. Tim Fröhlich hat die identische Großlage etwas flacher und Flussnäher. Da tummeln sich zwei wahre Meister in einer sehr puristischen, felsigen, steinigen Lage. Dönnhoffs Teil zieht sich steiler den Berg hoch, besteht aus mehreren Paarzellen, die direkt mittig in der Lage sitzen. Aber extremere Steillagen. Was die Weine des Felsenberg am Ende eint ist diese puristische Mineralität. Dieser klar steinige Einschlag, diese Karheit. Gelbe und grüne Birne, Quitte, Sommerapfel, druckvoll, mit warmem Sandstein und gelben Blüten in der Nase. Im Mund kommt die Wahrheit. Die Wahrheit über diese Lage, nur Mineralität, nur Puristik, nur Gestein. Es ist nicht extremistisch, aber schon karg und knorrig und kantig, im positiven Sinne. Die schöne Fruchtreife aus 2020 puffert das Ganze etwas ab, aber wirklich nur im Nötigsten. Der Kern bleibt Stein. Darunter warme, gelbrote Zitrusfrucht, Gelber Pfirsich, Orange, Kumquat. Das Faszinierende an diesem Wein ist, dass er sowohl karg und kantig wirkt, als auch etwas anschmiegsames, fein Phenolisches in seiner Textur und wärmenden Frucht hat. Dann kommt ein schiebendes, wärmendes Mundgefühl, lang, intensiv und getragen. Das ist ein irrer Wein mit dieser dunklen, fast staubigen Steinigkeit und der wärmenden Art im Finale. Der Wein packt mich und lässt mich nicht mehr los, Wahnsinn. 97+/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Extrem geradlinig und steinig. Super clean im steingen Mund, immer geradeaus. Superbe Definition,einer der klarsten GGs des Jahres, ich bin begeistert ob soviel Klarheit. 100/100