Lobenberg: Philipp hat vor Jahren ganz oben im Morstein in windiger Höhe Parzellen gepflanzt, die sehr kühl sind, die früher nie reif geworden wären, ganz einfach um dem Gutswein mehr Frische zu verleihen. In Jahren wie 2018 passt das natürlich perfekt. Darüber hinaus wurde alles was auch nur ansatzweise Trockenstress hatte und was aus für dieses Jahr zu jungen Reben unter 15 Jahren bestand, aussortiert und unter anderem Namen an Supermärkte vermarktet. Hier ist nur perfektes Lesegut drin, alles aus Handlese, alles aus eigenen Anlagen. Und so präsentiert sich dieser Wein wie ich es 2018 in Rheinhessen gar nicht erwartet hätte. Es ist aus gut versorgten Weinbergen, das heißt hier haben wir keinen Stress, sondern Reife und enorme Frische dazu. Rheinhessen-typisch schönes Volumen in der Nase zeigend, gelbe und weiße Frucht, Weinbergspfirsich, Zitronengras, gelber Apfel, sehr reife Zitrusfrucht, sehr fein aber nicht übermäßig expressiv. Am Gaumen dann mit tollem Zug, wow, das hat richtig Druck und Länge aus feiner, reifer Zitrusfrucht, nichts ist spitz, aber frisch und knackig. Tolle Mineralität zeigend für einen Gutswein, Salz, Kreide, viel Grip. Der Wein hat knapp über 12.5% Alkohol bei 3.5 Gramm Restzucker. Der Wein hat beides, etwas das die Pfälzer schlotzig nennen, das heißt süffig, trinkig, unglaublich saftig und gleichzeitig hat er Mineralität und Länge. Ich hätte nicht gedacht, dass Rheinhessen so gut ausfallen kann dieses Jahr, das ist ein ganz hervorragender Gutswein. Und für Philipp ein weiteres Glied in seiner exzeptionellen Kette der Gutsweine ab 2015 und 2018 ist vielleicht sogar der Primus. Ganz vorzüglich. 93/100