Lobenberg: Hohe Extrakt- und Säurewerte, leicht unter 2013, der Wein liegt aber über 2011 und 2012. Dennoch, mit dem Vorjahr verglichen, ist der 2014er Wein deutlich charmanter, dem 2012er, der den deutschen Riesling-Cup gewonnen hat, durchaus sehr ähnlich. 8,5 Gramm Säure und 4,5 Gramm Restzucker. Die Säure liegt etwas höher als 2013, der Restzucker des Escherndorfer Lump liegt nur gering darüber. Da der Extrakt gleichzeitig nicht höher ist, ist die Jahrgangsspezifität die entscheidende Größe für den hohen Charme. Das Entscheidende ist wahrscheinlich, dass im 2014 der Weinsäureanteil, verglichen zur Apfelsäure, sehr viel höher ist. Die Weinsäure ist viel milder, weiniger. Im 2013er war die spitze Apfelsäure bei Sauer ganz klar in der Majorität. Eine extrem charmante Duftwolke kommt bei dem Wein aus dem Glas, der hohe Extrakt und die tolle Fruchtsüße bilden eine Wolke aus Charme und süßer Grapefruit, etwas Orange dazu, aber dann auch gelbe Birne und schöner, reifer, knackig-gelber Golden Delicios Apfel. Dazu reife gelbe Melone. Insgesamt ein Wein mit einer sehr berauschenden, einnehmenden Nase und saftigem Mund. Der Konsument wird 2014 weit mehr lieben als 2013, den die Profis sicherlich höher setzten. Aber 2014 ist wie 2012, vielleicht sogar noch mehr als 2011, extrem schön zu trinken, ein berauschend schöner Wein. Der Mund hat guten Gripp. Neben dem süßen Extrakt kommt feiner Bitterstoff, kommt Salz, ausgeprägte Zitrusfrüchte, rosa Grapefruit, auch ein Hauch von knackig-saurer Maracuja, mit der feinen exotischen Süße hinterher. Tolle Länge, aber so pikant, dass der Speichelfluss extrem angeregt wird. Der Wein macht viel Freude, der Lump 2014 hat für mich mehr Gripp als der grandiose 2012er. Für mich persönlich steht er zwar hinter dem super aufregenden 2013er, aber die Mehrzahl der Konsumenten wird diesen Wein auf das gleiche Podest setzen wie 2012. Extrem leckerer, großer Stoff. 97-99/100