Lobenberg: Der Wein ist nach der Spontangärung bei rund 12 Gramm Restzucker geblieben, ist also als feinherb zu verstehen, wobei die Weine von Gernot Kollmann unabhängig davon ganz eigene Charaktere sind. Der Batterieberg ist karger, härter und trockener von der Bodenstruktur als die Enkircher Ellergrub. Überwiegend grauer Schiefer. 80 Jahre alte, wurzelechte Reben. Sehr feine, elegante Frucht, in sich gekehrt und ruhig. Weißer Pfirsich und das weiße einer Zitrone, schlanke Grapefruit, Zitronengras und Grüntee. Die Frucht zeigt sich nur in Nuancen momentan, der Wein ist eher ein in sich verwobenes Gesamtpaket. Ein kanalisierter, konzentrierter Duft aus gelben Blüten, Muschelschalen, Meersalz, Kräutern und hellem Gestein. Kristallin und hochfein mit immenser Tiefe. Der Batterieberg zeigt dem Genießer, dass er noch einige Geheimnisse hat, die er erst mit einigen Jahren der Reife preisgeben wird. Der Mund ist fein und samtig, wirkt getragen und elegant, mit zarter Süße aus kandierter, milder Zitrusfrucht. Der Wein ist eher als Gesamteindruck zu verstehen. Feine, aber intensive, sehr hefegeprägte Struktur, die mit der leichten Extraktsüße und der schieferigen Würze so engmaschig verwoben ist und ewig an der Zunge haften bleibt. Ein Moselriesling, der klar burgundische Anklänge hat in seiner Art. Das ist schon sehr einzigartig, aber grandios. Die leichte Extraktsüße spielt mit der Intensität der auf der Zunge vibrierenden Mineralsalze, rassig und pikant, aber ebenso fein und getragen wirkend. Durch das leichte Süßepolster wird der Wein erst trinkbar in seiner dramatischen Mineralität. Muss man selbst geschmeckt haben, um es zu glauben. Riesiges Alterungspotenzial und ein genialer Begleiter zur feinen Käseauswahl. 98/100