Lobenberg: Burgberg wächst komplett auf Quarzit, zum Teil auch ein bisschen eisenhaltiger Boden. Das ist die östlichste der drei Großen Lagen bei Diel. Grundsätzlich hat das Tal hier ein Bodenkonglomerat aus der Perm-Zeit, alles Urgesteinböden. Spontan vergoren und für ein Jahr im Stückfass ausgebaut. Danach in Edelstahl abgestochen auf der Feinhefe und dann im September 2022 nach zwei Jahren auf den Markt kommend. Der Burgberg hat eine unglaubliche Dichte und Power, aber ist eben auch feinziseliert, das ist immer der Hammerwein bei Diel. Wunderbare Frische aus Pfefferminze, weißem und grünem Pfeffer, auch kandiertem Ingwer. Die Nase ist wirklich Hammer, dicht, strahlend-mineral, packend. Man hat die Power der Lage, aber eben auch diese kristallin-klare Puristik. Der Mund ist ein Ereignis. Atemberaubend konzentriert und kompakt für 2021. Die total reife Säurespur verbindet sich mit der perfekt austarierten Phenolik zu einem samtig-feinen Mundgefühl der Extraklasse. Diese Textur ist Weltklasse. Mandarine, etwas Gapefruit, Blutorange, eben angenehm schmelzende warme Zitrusfrucht mit feiner mineralischer Schärfe darunter. Ja, es ist wirklich vor allem Balance, die diesen Wein grandios macht. Er hat Saftigkeit und Druck und dennoch Vibration und Spiel, ist nicht so steinig wie die mittlere Nahe. Mehr an den Druck und Schmelz von Rheinhessen angelehnt, aber in diesem eigenen Stil schon sehr weit vorne. Das ist richtig stark! 97-99/100