Lobenberg: Ein echter GG-Killer. Warum? Von Buhl besitzt nur historische Spitzenparzellen im Herrgottsacker, einer Groß-Lage, die ob ihrer schieren Größe eben auch schwächere Parzellen hat. So liegen Buhls Rebzeilen ganz weit oben, grenzen bereits ans Ungheheuer GG und den Musenhang an. Daher ist der Boden auch nicht vergleichbar mit den flachen Stücken der Großlage. Zudem hat Kellermeister Matthieu Kauffmann bei geringen 35 hl/ha gelesen, also noch weit unter GG-Anforderungen. In zwei Doppelstückfässern vergoren und dann 14 lange Monate auf der Vollhefe belassen. Die Füllung erfolgte nämlich erst im Dezember 2016, daher kam der 2015er Wein nach anschließend halbjähriger Flaschenruhe und Reife erst im Sommer 2017 auf den Markt. Die Nase ist sehr fein. Hell tabakig, dann etwas Jonagold-Apfel, auch Heu, Rauch, harter Stein und Zitrusfrüchte. Dahinter weiße Blüten. Keine cremigen Noten, wie man von der langen Hefekontaktzeit vermuten würde, die Hefe hat den Wein nur frisch gehalten und verfeinert. Im Mund tänzelt der Wein, schiebt sich aber fordernd über den Gaumen. Die Säure ist reif, die Aromatik erdig und vollmundig. Der Wein hat enorm Tiefe, das ist zweifelsfrei GG-Niveau und überragt auch einige schwächere Große Gewächse. Erst am Gaumen kommt die Cremigkeit zur Geltung. Und natürlich bleibt er dem zarten, leicht steinig rauchigen und so klaren Buhl-Stil treu. Ein Geheimtipp! 95-96+/100