Lobenberg: Was für eine abgefahrene Nase wieder, jedes Mal ist es super spannend die Nase ins Glas zu halten, wenn ein neuer Jahrgang Reserve Sekt von Lauer released wird. Hier beim 99er, was ein Topjahr an Mosel, Saar und Ruwer war, ist es vor allem waldig-würzig. Weihrauch, Fichtennadel, ein bisschen Baumharz, Kastanienhonig, Bitterorangenmarmelade, Quittenschale. Der Wein hat einen schönen Waldeinschlag, auch Walnuss und etwas geröstete Haselnuss, cremig und reif. Nicht so extrem und rasiermesserscharf in der Art wie die kühleren Jahre aus den 80er und Anfang 90ern, sondern erhaben und reif, etwas milder und anschmiegsamer. Diese Waldigkeit und Erhabenheit der Frucht machen den Sekt zu einem herausragenden Begleiter zu Wildgerichten. Schöne Länge und viel Substanz in der einnehmenden Textur. Es gab lange kein so vollreifes Jahr an der Saar wie 1999. Die Winzer haben damals enorm gejubelt über die erreichte Traubenreife, die für die 90er Jahre durchaus auch nicht so üblich war wie heute. Und diese Brillanz der Trauben spürt man heute noch in dem sehr eleganten, unaufgeregten und balancierten Charakter. Es hat nicht den extremistischen Kick wie etwa 1987, aber 1999 hat einfach Größe und Tiefe, die man auch in diesem Sekt spürt. Genial. 97+/100