Lobenberg: Dieser Wein ist wie fast alles hier auf Buntsandstein gewachsen, leicht saure Bodenbedingungen. Im Riesling also untypisch für Franken, mehr Rheingau-Typizität bei Fürst. Die Werte liegen sicherlich ähnlich spektakulär gut wie in den beiden Jahrgängen zuvor. Nur 12,5% Alkohol, 1,2g Restzucker, also knochentrocken. Das ganze bei beachtlichen gut 8g/l Säure. Die Säure steht deswegen so perfekt, weil die Weine auf Buntsandstein mit einem niedrigen PH-Wert gewachsen sind. Der noch mal parallel verkostete 2014er war schon ein Highlight im letzten Jahrgang. Der 15er mag es vielleicht sogar toppen, weil er vielleicht bei ähnlicher Säureausstattung noch eine Spur cremiger und süffiger und zugänglicher ist. Und soooo lecker! Ganz feine Zitrusfrüchte, viel Mandarine, aber auch Orangenabrieb, Zitronengras, Mineralität von hartem Gestein, Feuerstein. Ein Hauch Exotik von Maracuja, und auch reife Mango und etwas Pfirsich kommt durch. Im Mund hat er dann sowohl diese unglaublich rassige Frische, diese Super-Eleganz und gleichzeitig diese brutal hohe Intensität. Der knallt so rein! Rote und gelbe Zitrusfrüchte, exotische Früchte. Auch hier wieder von Mango bis Maracuja alles vorhanden. Sehr lang endet das Ganze in schöner Cremigkeit. Der Wein ist vollmundig und hat doch kein Fett, keinerlei Speckigkeit. Das ist einfach nur schierer Geradeauslauf und trotz nicht vorhandenem Restzucker strahlt er eine wunderschöne Fruchtsüße aus. Hallt nach bis in die Ewigkeit. Grandios leckerer, großer Wein, welcher nicht viel besser ist als 2014 aber bei gleicher Klasse gefälliger und noch mal begeisternder. Das hervorstechendste des Weines, er strahlt mit allem was er hat. Wenn der Songtext Steve Harleys „make me smile“ zulässig ist, dann hier. Einer der großen Weine des Jahrgangs und einer der Toprieslinge des Jahrgangs 2015 in Deutschland. 100/100.