Lobenberg: Ein Wein mit ca. 8,5 Gramm Säure und knapp unter 5 Gramm Restzucker. Dieser Wein, wie alles hier, auf Buntsandstein gewachsen, leicht saure Bodenbedingungen, ähnliche Thematik wie das Rheingau, also im Riesling untypisch für Franken. Wenn der Gutswein schon mit seiner Nase verblüfft, mit seiner enormen Saftigkeit, so kann man beim Großen Gewächs Centgrafenberg von Fürst von einer kleine Sensation sprechen. 2014 ist hier besonders gut gelungen. Die Nase: Pinke Grapefruit, Orange, auch rauchige Aromen, schöne Blumigkeit, viel Druck, viel Charme, viel Finesse - alles zugleich. Das Ganze mit einer sehr großen Dynamik, fast explosiver Mund, eine Orgie in Grapefruit, Maracuja, Orange, leichte Exotik dahinter, aber sehr viel Druck. Im Wein nicht die extreme Feinheit und Verspieltheit eines Horst Sauer, sondern hier bei Fürst sind wir bei einem Power-Riesling mit gleichzeitig großer Frische, hoher Mineralität und sehr lebendiger Säure. Von der Power einem Nahe-Riesling ähnelnd, von der Filigranität Rheingau - sehr lang, mineralisch, saftig, und dabei ultra-lecker. Der Heiligenstein von Bründelmayer im Kamptal ist ein verwandter Boden, diese Weine neigen im Alter zur deutlich Cassis-Note, was sehr pikant ist. Nach ca. 10 Jahren kommt leichte Firne dazu. Weine, die im Alter immer grandioser werden. Großer Stoff. Ein Star des Jahrgangs. 98-100/100